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20.02.2025

Freundschaft, aus Beats gehämmert

Zwei junge Männer stehen lachend in einem Tonstudio und klatschen ein

Niemand in Deutschland fühlt sich so oft allein wie junge Menschen. Aber die Jungen und Mädchen von „Blechbeat Studiowork“ haben die Musik und einander.

„Wir sind unterschiedlich, dennoch so gleich, wir sind hart und dennoch ganz weich, wir sind arm und dennoch so reich“, rappen Mo und MainMan und grinsen dabei. Eigentlich unmöglich, beim Rappen so breit zu grinsen, aber es geht nicht anders: Ihr erster gemeinsamer Track ist zu gut. Muhammed alias Mo und Aryan alias MainMan stehen gemeinsam vor dem Mikrofon im Aufnahmeraum von „Blechbeat Studioworks“. Hier, im Keller des Jugendclubs „Blechkiste“ in Harburg, können junge Menschen eigene Songs aufnehmen. Das Studio wird seit 2006 von der BürgerStiftung Hamburg unterstützt. An vier Tagen der Woche gibt es sogar Termine mit Tontechniker: innen. Rund 600 Mal nutzen Jugendliche das Angebot im Jahr.

600

Mal nutzen Jugendliche das Angebot im Jahr.

Zwei junge Männer stehen lachend in einem Tonstudio und gestikulieren beim RappenJetzt gerade läuft der Refrain.

Der Beat schlägt, und die Hände der beiden bewegen sich im Takt. Ihre Gesten finden sich und sind dann ganz synchron. Dass sie sich in vielem gleich sind, haben sie schnell bemerkt. Erst drei Wochen ist es her, dass sie sich hier zum ersten Mal getroffen haben. Aryan hörte Mos Musik und dachte: „Ey, mit dem kann ich mich connecten.“ Jetzt haben sie miteinander ein Lied geschrieben und haben noch viel zusammen vor. So jemanden zu treffen, ist nicht selbstverständlich. „Ich pass nicht in dein Bild, deshalb bin ich für dich schlecht. Ey, hör mal, wer gibt dir dieses Recht?“ Das ist auch ein Vers aus ihrem Lied und beschreibt das Gefühl von vielen Jugendlichen, die ins Studio kommen. „Das Thema Ausgrenzung ist riesig. Die Kontakte laufen fast nur noch über Medien. Das hat sich total verändert, man sieht sich nicht mehr direkt“, sagt Christiane, die seit 30 Jahren in der „Blechkiste“ als Pädagogin arbeitet. „Beim Chatten kann man nicht erkennen, wer wirklich ein Freund oder eine Freundin ist. Es reicht ein falsches Wort und du bist im Chat blockiert – und wenn das Handy dann aus ist, fühlt man sich allein und leer.“

Die Möglichkeiten, die wir hier haben, haben wir nicht an sehr vielen Orten.

Aryan alias MainMan

Zwei junge Männer stehen vor einem Mikrofon und gestikulieren beim RappenIn Sachen Einsamkeit haben seit Corona junge Erwachsene alte Menschen überholt.

Keine andere Gruppe hat so oft das Gefühl, außen vor und sozial isoliert zu sein. Deswegen sind Orte wie die „Blechkiste“ so wichtig. Orte, für die es sich lohnt, aus dem Haus zu gehen – und wo es jemanden gibt wie Christiane, die bei Konflikten moderiert und dazu ermutigt, gemeinsam aktiv zu werden. Das findet auch Mo: „Wenn man zusammen Musik macht, lernt man sich automatisch kennen. Wenn Aryan mal Probleme hat oder wenn ich Probleme habe – wir können uns immer gegenseitig helfen.“ Aryan sagt: „Hierherzukommen ist wie eine Therapie. Ich bin oft den falschen Weg gegangen. Hier hab ich gemerkt, was ich kann.“ Gemeinsam haben Mo und Aryan etwas geschaffen, das bleibt und das anderen Freude macht. Wie viel Hoffnung das gibt, darüber rappen sie auch: „Ich habe Menschen bei mir, die gern an mich denken. Es gibt viele, die zurückfielen. Ich habe sehr viel von den schlaflosen Nächten. Es gibt Menschen, die von mir dieses Stück spielen.“

 

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