Sozial belastete Schüler:innen laufen oftmals Gefahr, keinen Schulabschluss zu erreichen. Eine berufliche Zukunft ohne Bildungsabschluss ist jedoch fast unmöglich. Die Ursachen der Belastung sind vielfältig und reichen von schwierigen familiären Verhältnissen bis hin zu äußeren, zum Teil traumatischen Umständen wie der Flucht aus dem eigenen Land. Häufig fehlen sprachliche Grundlagen, welche aufgeholt werden müssen, oder die Kinder und Jugendlichen werden durch familiäre Umstände vom Lernen abgehalten. Die Stadtteilschule-Mitte hat zusammen mit der Förderschule Pröbenweg das Konzept der Integrativen Praxisklasse (IPK) entwickelt, um diese Schüler:innen aufzufangen. In einer Kombination aus Grundlagenunterricht, Praxistagen und kreativen Kulturprojekten erwerben die Schüler:innen sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen sowie das nötige Selbstbewusstsein, für den Berufsalltag.
Das Projekt „Schöner Scheitern“ ist Teil der Integrativen Praxisklasse. Durch Schauspiel, Hörspiel und Schreibwerkstätten werden Sprach- und Sozialkompetenzen sowie die Teamfähigkeit gestärkt. Die Schüler:innen bilden in ästhetischen und fächerübergreifenden Projekten ihre Selbstwahrnehmung aus, erlangen so Selbstvertrauen und machen die Erfahrung, Teil von etwas Ganzem zu sein. Sie üben, sich auszutauschen und andere Meinungen zu respektieren, was sich positiv auf das Lernklima auswirkt. Und sie lernen das Erlebte in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Alle drei Projekte befassen sich mit dem Scheitern, wobei Scheitern als Katalysator zur Weiterentwicklung verstanden wird: Scheitern hilft, die eigenen Ziele zu erkennen und Weg zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen. So kann aus der Not eine Tugend werden.
Mir hat es gefallen als wir auf der Bühne aufgetreten sind, da man dort zeigen konnte, was man draufhat.
Daisy