„Eine Bürgerstiftung baut kontinuierlich Kapital auf“: So lautet eines der zehn Merkmale, die der Arbeitskreis Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen für die Gemeinschaftsstiftungen formuliert hat. Zahlreiche Zustiftungen unterschiedlicher Größenordnungen haben auch bei der BürgerStiftung Hamburg dafür gesorgt, dass ihr Stiftungskapital über die Jahre kontinuierlich anwachsen konnte:
Am 31. März 1999 mit einem von 14 Erststifter:inen eingebrachten Kapital von 100.000 DM gegründet, verfügte sie Ende 2020 über einen Kapitalstock von 53,8 Mio. Euro. Dazu haben vor allem die Namenszustiftungen beigetragen, die wir hier vorstellen. Das stifterische Engagement dieser Hamburger:innen zeigt auf beeindruckende Weise, was Bürger:innen einer Stadt gemeinschaftlich initiieren und bewirken können.
Die Clemens De Grahl Zustiftung wurde von den Stifterinnen in Gedenken an ihren verstorbenen Sohn und Bruder Clemens De Grahl eingerichtet und in das Stiftungskapital der BürgerStiftung Hamburg übertragen. Mit den Erträgen dieser Namens- und Zweckstiftung werden Bildungsprojekte für sozial benachteiligte junge Menschen sowie die medizinische Versorgung von Kindern gefördert – Clemens de Grahl war Kinderarzt an der Charité. Den Stifterinnen ist es ein Anliegen, die Arbeit der Projekte, an die die Mittel fließen, genauer kennenzulernen und zu begleiten.
Der Hamburger Immobilienkaufmann Jens Steineke gründete seine Treuhandstiftung 2011 mit dem Ziel, Natur auch für Stadtkinder hautnah erlebbar zu machen. Projekte wie die „Bachpatenschaft am Fangdiekgraben“ förderte seine Stiftung viele Jahre lang. 2018 verstarb der Stifter. Da er seine Stiftung als Alleinerbin eingesetzt hatte, konnte die BürgerStiftung Hamburg die Förderarbeit, die ihm am Herzen lag, ausbauen: 2019 richtete sie dank seines umfangreichen Nachlasses den Themenfonds „NATUR erleben – verstehen – schützen“ als neuen Schwerpunkt ein. Das Vermögen der Jens Steineke Stiftung wurde zum 31. Dezember 2019 auf die BürgerStiftung Hamburg übertragen und die Treuhandstiftung aufgelöst.
Hamburg und die Kunst – für diese Leidenschaften setzte sich Waltraut Klekacz zeit ihres Lebens ein. Sie war geschätzt als fachkundige Kunst- und Antiquitätenhändlerin sowie als Organisatorin von Kunstreisen und ‑vorträgen. Neben den schönen Dingen lagen ihr vor allem die Menschen am Herzen. Begeistert von der Idee des bürgerschaftlichen Engagements, entschied sie schon früh, die BürgerStiftung Hamburg als Alleinerbin einzusetzen. 2018 verstarb Waltraut Klekacz. Ihr Nachlass ging 2019 als Namenszustiftung in das Kapital der BürgerStiftung Hamburg über und wird so noch lange Zeit in ihrem Sinne weiterwirken.
In Gedenken an den Großvater wurde 2013 die Wilhelm Stüwe Stiftung als Treuhandstiftung unter dem Dach der BürgerStiftung Hamburg gegründet. Ziel der Stiftung war zum einen die Förderung von Projekten und Einrichtungen in der Altenhilfe, die die Lebensumstände alter Menschen und die Situation von betreuenden Angehörigen unmittelbar verbessern sowie Wohnformen für ein solidarisches Miteinander der Generationen entwickeln. Zum anderen förderte die Stiftung Projekte und Einrichtungen im Bereich Natur- und Umweltschutz, die Kindern und Jugendlichen Kenntnisse über die Natur vermitteln und das Umweltbewusstsein stärken. Im Jahr 2018 ging das Kapital der Treuhandstiftung auf Wunsch der Stifter als Namenszustiftung in das Vermögen der BürgerStiftung Hamburg über.
Der Umwelt- und Naturschutz und seine Vermittlung an junge Menschen liegt Helga Groth von jeher am Herzen. 2019 bedachte die Hamburgerin die BürgerStiftung Hamburg mit einer Zweckzustiftung. Die Mittel fließen in Projekte der Natur- und Umweltbildung im Sinne des Themenfonds „NATUR erleben – verstehen – schützen“.
Dem Stifter und Philanthropen Hans Weisser ist es ein großes Anliegen, seinen unternehmerischen Erfolg mit der nachfolgenden Generation zu teilen. Besonders wichtig ist ihm die Förderung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, die auch im Mittelpunkt der Arbeit der BürgerStiftung Hamburg steht. Hans Weisser hat das Wirken unserer Gemeinschaftsstiftung seit ihrer Gründung aufmerksam verfolgt, sich eingehend mit Projekten befasst und auch stets seinen Blick auf die Förderarbeit vermittelt. Nach mehreren großzügigen Spenden brachte er 2016 eine erste große Zustiftung in Höhe von einer Million Euro ein. Die Freude darüber war groß und wurde dann sogar noch übertroffen: Mit Wirkung zum 1. Januar 2018 übertrug er zahlreiche Immobilien im Wert von fast neun Millionen Euro als Zustiftung an die BürgerStiftung Hamburg und leistet damit einen enormen Beitrag zu unserer Förderarbeit.
Sich für andere einzusetzen, war dem Ehepaar Margot und Ernst Noack immer wichtig. Am Erfolg ihres Autohauses in Schnelsen, das sie aufgebaut hatten, wollten sie auch andere teilhaben lassen, und so gründeten sie 2007 die Margot und Ernst Noack Stiftung, die mit ihrem umfangreichen Kapital die größte Treuhandstiftung unter dem Dach der BürgerStiftung Hamburg war. Nach dem Tod des Paares wuchs das Kapital auf 8,1 Millionen Euro an. Die BürgerStiftung Hamburg baute auf dem nun ungenutzten Grundstück des Autohauses ein Mehrfamilienhaus. So bietet das „Noack Haus“ heute nicht nur Menschen ein bezahlbares neues Zuhause, die Mieteinnahmen kommen auch wieder der Förderung von sozialen Projekten zugute. Im Jahr 2017 ging das Kapital der Treuhandstiftung auf Wunsch der Stifter als Namenszustiftung in das Vermögen der BürgerStiftung Hamburg über.
Der gebürtige Hamburger Eckart Kümmell war als Justiziar und Personalleiter für verschiedene Unternehmen tätig und setzte sich darüber hinaus stets für die Menschen in seiner Heimatstadt ein. Neben seinem Ehrenamt als Vorstand der Vaterstädtischen Stiftung engagierte er sich auch finanziell: 2011 übermittelte er der BürgerStiftung Hamburg eine umfangreiche Zustiftung, die nach seinem Willen vor allem der Förderung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen dienen sollte. 2014 verstarb Eckart Kümmell und setzte die BürgerStiftung Hamburg als Alleinerbin ein.
Die Hamburgerin Ingeburg Elisabeth Delank, geboren 1928, machte sich mit zunehmendem Alter Gedanken, was nach ihrem Tode mit ihrem Vermögen geschehen sollte. In ihrem Testament legte sie schließlich fest, dass drei Organisationen als Erben eingesetzt werden sollen, darunter die BürgerStiftung Hamburg. Der Zweck der Zustiftung entspricht dem der BürgerStiftung Hamburg.
Ein angeregtes Gespräch mit Dr. Klaus Rollin, dem Mitgründer der BürgerStiftung Hamburg, überzeugte Dr. Eberhard Erbslöh schon früh vom Konzept der Gemeinschaftsstiftung. Nach dem Tod seiner Frau entschied er gemeinsam mit den Kindern Björn und Silke, die Heike Donau-Erbslöh Zustiftung zu gründen. Die Zustiftung fördert seit 2011 mit ihren Erträgen Projekte, die sich der Stärkung bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlicher widmen. Ein Fokus liegt dabei auf der Leseförderung, auch weil das Vorlesen in der Familie Erbslöh eine von allen Mitgliedern geliebte Beschäftigung war und besonders Heike Donau-Erbslöh sehr am Herzen lag.
Mit guten und innovativen Ideen hatte Vincenz von Raffay als Patentanwalt schon in seinem Berufsleben zu tun. Auch das Potenzial einer Zustiftung, die langfristig und nachhaltig wirkt, erkannte er schnell. So entschloss sich der inzwischen pensionierte Anwalt gemeinsam mit seiner Frau Veronika, der BürgerStiftung Hamburg im Jahr 2007 eine Namenszustiftung zukommen zu lassen. Der Zweck der Zustiftung entspricht dem der BürgerStiftung Hamburg.