An die BürgerStiftung Hamburg spenden:
19.09.2025

Geschützt: Stiften. Etwas Glück zurückgeben

Ein Stiftungsfonds bringt Kindern und Jugendlichen das Lesen näher. Sie trägt den Namen von Heike Donau-Erbslöh, der Mutter von Silke Erbslöh – und wirkt weiter in ihrem Sinne.

Frau Erbslöh, warum passt diese Art des Gedenkens zu Ihrer Mutter?
Meine Mutter Heike war ein sehr herzlicher Mensch. Sie ist stets offen auf andere zugegangen und hat das Gespräch gesucht – wo auch immer die Leute herkamen oder in welchem Umfeld sie wohnten. Sie hat Hamburg sehr geliebt – gerade Planten un Blomen, wegen der vielen Blumen und Pflanzen aus aller Welt. Und weil hier so viele Menschen aufeinandertreffen. Das ist ein Herz dieser Stadt. Ein Ort voller Leben mitten in Hamburg.

Wie hat sich diese Offenheit in ihrer Kindheit widergespiegelt?
Meine Mutter war mit meinem Bruder Bjorn und mir in der ganzen Stadt unterwegs. Weil es sie interessiert hat und sie uns zeigen wollte, was dort passiert. Und ich erinnere mich noch gut an ihr ehrenamtliches Engagement, als ich schon alter war. Sie hat zum Beispiel Kulturveranstaltungen für Frauen organisiert oder Kindern und Jugendlichen aus afghanischen Flüchtlingsfamilien Nachhilfe gegeben. Sie hat mit ihnen zusammen gelesen, viele Jahre lang. Die haben sie geliebt und ihr Bilder gemalt. Meine Mutter hat uns das alles vorgelebt. Als sie gestorben ist, haben mein Vater, mein Bruder und ich uns 2010 als Zweck unseres Stiftungsfonds dann für das Thema Lesen entschieden. Auch weil sie selbst so gerne gelesen hat.

Welche Rolle hat es in Ihrer Kindheit gespielt, vorgelesen zu bekommen?
Eine große. Ich erinnere mich vor allem an Erich Kästner und Astrid Lindgren. Meine Mutter hat immer gesagt: Lesen ist die Grundlage für Bildung. Heute ist die Lage noch gravierender. Es gibt so viele Kinder, bei denen zu Hause stehen keine Bucher. Die werden nicht herangeführt ans Lesen. Die kommen mit so wenigen Impulsen in die Schule. Lesen ist ja auch: Fantasie, sich in andere hineinzuversetzen.

… am Leben teilzunehmen.
Über Generationen hinweg! Das wäre im Sinne meiner Mutter gewesen. Sie hatte sehr gut zur BürgerStiftung gepasst, die ja auch dieses Verbindende immer in sich tragt.

Ich würde beim Stiftungsfonds im Rückblick nichts ändern. Gar nichts. Ich fühle mich heute mehr denn je bestärkt darin, dass wir das als Familie damals so gemacht haben.

Silke Erbslöh Stifterin der

Wie sind sie 2010 auf die Idee gekommen, einen Stiftungsfonds zu gründen?
Der Impuls kam von Klaus Rollin, einem Mitgründer der BürgerStiftung. Die damalige Vorstandsvorsitzende Johanna von Hammerstein hat meinem Vater dann erklärt, was eine Stiftungsfonds ist. Dass man da Geld gibt, das ins Vermögen der BürgerStiftung übergeht und dessen Erträge gemäß eines festgelegten Zwecks eingesetzt werden. Mein Vater war immer offen für soziale Projekte, und wir als Familie wollten etwas teilen von dem Glück, das wir hatten – mit anderen, die weniger Glück haben. Aber nicht als Einzelspende, sondern längerfristig und nachhaltig. Bei unserer Zustiftung wird seit mehr als einem Jahrzehnt praktisch mit dem Geld gearbeitet. Damit lebt das weiter, was meiner Mutter wichtig war, wenn man so will. Das ist ein schöner Gedanke.

Da ist etwas tätig in ihrem Namen.
Man muss einem Stiftungsfonds keinen Namen geben, man kann auch nur einen Zweck festlegen – aber meine Mutter hat ihren Namen sehr geliebt. Dass die Donau darin vorkommt. Ein langer Fluss, der so viel verbindet!

Was hat sich seit der Gründung für Sie geändert, was die Stiftungsfonds betrifft?
Ich beschäftige mich heute mehr als früher mit der Frage, wie unser Stiftungsfonds weiter lebendig bleiben kann. Dazu gehört, dass ich mich über die aktuellen Projekte der BürgerStiftung informiere. Heute ist die Stiftung vielschichtiger und breiter von den Themen her als früher. Das finde ich sehr gut und angenehm. So wie vieles andere, was die BürgerStiftung betrifft.

Zum Beispiel?
Dass alle, die etwas zur Idee der BürgerStiftung beitragen, gleich behandelt werden. Da wird niemand bevorzugt, nur weil die gespendete Summe hoher ist. Egal, ob man eine Zeitspende macht, ob man Geld gibt, eine Idee spenden mochte oder man einfach bei einer Veranstaltung vorbeischaut: Ich habe immer das Gefühl, irgendjemand interessiert sich für einen.

Ihr Vater war in der AG Evaluation in der BürgerStiftung engagiert.
Dann hat er seinen Lebensmittelpunkt nach Ostfriesland verlegt, sonst wäre er bestimmt noch dabei. Auch ich fühle mich durch den Stiftungsfonds verbunden mit der BürgerStiftung – und sie auch ein bisschen mit mir, denke ich. Wenn ich eines Tages mehr Zeit habe, möchte ich mich gerne direkter engagieren. Ich überlege mir jetzt schon so ein bisschen, welche Themen ich spannend finde. Aber ich bin auch jetzt bereits ehrenamtlich tätig in einem anderen Projekt.

In welchem?
Bei ZEITLEBEN e.V. in Eimsbüttel. Wir beraten und coachen in ganz Hamburg Menschen, die wenig Geld haben. Und wir haben uns als kleiner Verein auch schon mal beraten lassen vom Engagement Dock. Auch das ist ein Projekt der BürgerStiftung.

Zum Engagement Dock kommen viele Vereine und Initiativen.
Es ist in einer großen Stadt wie Hamburg natürlich schön, wenn man solche verbindenden Orte hat. Dass es Räume gibt, in denen wir uns begegnen können. Das wird immer wichtiger in einer Zeit, in der ich den Eindruck habe, die Leute entfernen sich voneinander. Und da habe ich das Gefühl, dass ich in der BürgerStiftung gut aufgehoben bin. Ich würde beim Stiftungsfonds im Rückblick nichts ändern. Gar nichts. Eher fühle ich mich mehr denn je bestärkt darin, dass wir das als Familie damals so gemacht haben.

 

 

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