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12.12.2025

Ein Gespräch über die Macht des Miteinanders

Ansgar Wimmer und Morten Jendryschik stehen auf dem Balkon des Bunkers auf dem Heiligengeistfeld

Ansgar Wimmer und Morten Jendryschik bei einer Veranstaltung im Rahmen der „Hamburger Stiftungstage“

Wenn wir zusammenstehen, ist Hamburg gewappnet. Das haben die Coronakrise und der Zuzug von Geflüchteten gezeigt. Was sie optimistisch in die Zukunft schauen lässt, darüber sprechen Ansgar Wimmer, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Stiftungen sowie Vorsitzender der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., und Morten Jendryschik, Leiter des Stiftungsbüros Hamburg unter dem Dach der BürgerStiftung.

Herr Wimmer, was ist ein Gemeinschaftsfonds und wer kann da mitmachen?

ANSGAR WIMMER Das ist erst einmal eine Geldsammelaktion, bei der sich Gebende beteiligen, die alle das gleiche Ziel verfolgen. Das können kleinere Beträge sein oder auch mehrere Zehntausend Euro. Diese Mittel werden dann nach Kriterien ausgegeben, auf die man sich miteinander geeinigt hat. Man erzielt damit gemeinsam mehr Wirkung, weil ein Gemeinschaftsfonds aufnimmt, was an Tatkraft und Engagement bereits da ist – und es in gesellschaftliche Wirkung transformiert.

 Vor den Wahlen im Frühjahr 2024 war einfach die Zeit gekommen, etwas für unsere Demokratie zu tun. Das haben viele in der Stadt so gefühlt.

Ansgar Wimmer

Ein Beispiel für einen gelungenen Gemeinschaftsfonds ist der Fonds zu Ihrer Initiative „GoVote“. Was ist deren Ziel?

ANSGAR WIMMER GoVote ist ein Netzwerk aus vielen Initiativen, Vereinen, Unternehmen und Kultureinrichtungen. Der Impuls kam aus den großen Demonstrationen im Januar 2024 und mündete in einen unparteiischen Wahlaufruf zur Europawahl. Dieser war so erfolgreich, dass viele Institutionen auch zur Bundestags und Bürgerschaftswahl Anfang 2025 aktiv wurden. Vom Übersee-Club in der Neustadt bis hin zur Landmannschaft der Deutschen aus Russland in Neuallermöhe: Alle haben auf ihre Weise Lust aufs Wählen gemacht – konkret und lebensnah. Die Kunst war, eine breite Plattform zu schaffen, bei der sich viele Organisationen als Gemeinschaftsprojekt beteiligen können.

MORTEN JENDRYSCHIK Der GoVote-Gemeinschaftsfonds wurde administrativ von der BürgerStiftung Hamburg umgesetzt. Er hat viele der eben erwähnten Organisationen unterstützt, damit diese ihre kreativen Ideen für mehr Wahlbeteiligung umsetzen konnten.

ANSGAR WIMMER Vor den Wahlen im Frühjahr 2024 war einfach die Zeit gekommen, etwas für unsere Demokratie zu tun. Das haben viele in der Stadt so gefühlt. Die Beteiligung am Gemeinschaftsfonds konnte diesen Impuls in Handlung umsetzen und war durch das Bündeln von Kräften besonders wirkungsvoll.

Warum kann gerade die BürgerStiftung Hamburg Gemeinschaftsfonds so gut umsetzen?

MORTEN JENDRYSCHIK Wir kennen viele Initiativen in der ganzen Stadt. Deswegen haben wir Zugang zu verschiedenen Zielgruppen. Das macht es möglich, wie bei GoVote geschehen, in sehr kurzer Zeit 100.000 Euro an 55 Organisationen zu vergeben, die vor Ort und lokal Veränderungen bewirken können. Durch Gemeinschaftsfonds können Stiftungen oder Privatpersonen ohne dieses Netzwerk ihre Spenden trotzdem zielgenau einsetzen.

ANSGAR WIMMER Bürgerstiftungen sind was Geniales, weil sie nicht einen, sondern viele Stiftende haben. Das heißt: Sie haben Erfahrung im Ausgleich von Interessen und können Entscheidungsfindungsprozesse gut moderieren. In Hamburg gab es solche Gemeinschaftsfonds bereits 2015 in der Geflüchtetenhilfe, 2020 zu den Coronalockdowns und 2022 für die Ukrainehilfe, weil auch da akute Krisen einen schnellen Schulterschluss erforderten.

Da kann dann ein Funke überspringen, der die Akteure des Stiftungssektors oder der Zivilgesellschaft in ihrer Vielfalt zusammenbringt.

Morten Jendryschik

Das geht bestimmt nicht reibungslos.

ANSGAR WIMMER Dass Stiftungen in Hamburg so gut zusammenarbeiten, ist eine Entwicklung der vergangenen Jahre. Davor war die Vorstellung, zu kooperieren, mitnichten selbstverständlich. Es hat einen Kulturwandel gegeben. Ein
Beispiel ist die Zusammenarbeit rund um die „Hamburger Stiftungstage“. Da sind in diesem Jahr rund 150 Stiftungen im Gespräch miteinander und planen zusammen Veranstaltungen. Wenn es dann brennt in der Stadt, ist Kooperation schon eingeübter.

MORTEN JENDRYSCHIK Wir schaffen es mit unseren „Stiftungstagen“ in Hamburg, Engagement sichtbar zu machen. Denn dahinter stehen immer viele kleine Geschichten von einzelnen Personen, die was bewegen. Da kann dann ein Funke überspringen, der die Akteure des Stiftungssektors oder der Zivilgesellschaft in ihrer Vielfalt zusammenbringt.

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