Ihr Engagement galt seit je her den Kindern, die es nicht leicht im Leben haben. Uta Suchsland war eine geborene Pädagogin, warmherzig und liebevoll, doch energisch und klar, wenn es sein musste. Sie arbeitete viele Jahre als Vorschullehrerin an der Brüder-Grimm-Schule in Billstedt und kannte die schwierigen Lebensumstände vieler ihrer Schülerinnen und Schüler genau. Armut, Analphabetismus – das kannte sie aus eigener Anschauung. Mit viel Verständnis und Einfühlungsvermögen kümmerte sich Uta Suchsland während ihrer Zeit als Lehrerin auch um die scheinbar hoffnungslosen Fälle, um ihnen den Weg in die Schullaufbahn zu ebnen. Wenn eines der Kinder ihrer Klasse nicht zum Unterricht kam, suchte sie die Familie zu Hause auf, erklärte Eltern, die selbst nie zur Schule gingen, warum es für ihr Kind so wichtig war. Auch als Ruheständlerin blieb Uta Suchsland für die Kinder in Billstedt aktiv und gehörte ab 2005 zu den ersten Vorleser:innen bei der LeseZeit. Aber sie wollte mehr, als „nur“ vorlesen. Es war ihr eine Herzensangelegenheit, den Mädchen und Jungen das Lesen beizubringen, mit ihnen zu üben, sie für Bücher zu begeistern. Mit ihrer zugewandten, geduldigen Art konnte Uta Suchsland selbst uninteressierte Zuhörerinnen und Leseverweigerer einfangen und fürs Selberlesen motivieren. Ihr plötzlicher Tod mit 81 Jahren ist ein großer Verlust für das LeseZeit-Team in Billstedt, ihr Engagement wird fehlen.