Menschen, die aufgrund ihrer Flucht besonders vulnerabel sind und deren Zugang zum Recht besonders erschwert ist, bietet die Refugee Law Clinic an verschiedenen Standorten in Hamburg eine niedrigschwellige qualifizierte Rechtsberatung an. Die Geflüchteten werden bei der Kenntnis und Durchsetzung ihrer Rechte, beim Ausfüllen von Anträgen und migrationsrechtlichen Fragestellungen unterstützt. In dem studentisch initiierten Projekt an der Uni Hamburg werden Studierende für die ehrenamtliche Rechtsberatung von geflüchteten Menschen qualifiziert. Die Ausbildung umfasst neben den erforderlichen Rechtskenntnissen auch die Entwicklung von Beratungskompetenzen.
Durch den Krieg in der Ukraine ist der Beratungsbedarf sprunghaft angestiegen. Insbesondere unter Schutzsuchenden aus Drittstaaten ist die Rechtsunsicherheit groß. Die Beratenden der Refugee Law Clinic werden daher fortlaufend zur aktuellen Rechtslage geschult. Zwei zusätzliche studentische Hilfskräfte koordinieren die Fortbildungen und Beratungsanfragen, um Schutzsuchenden noch schneller, qualifizierter und umfassender helfen zu können.
Kinder, die aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen wurden, Flucht erlebt haben und Angehörige zurücklassen mussten, brauchen Momente der Leichtigkeit. Gemeinsam mit ukrainischen Künstler:innen erarbeitet das Team von „Eule findet den Beat“ eine ukrainische Fassung des Kinderklassikers, bei dem ein buntes Vogeltier Kindern ab vier Jahren die Vielfalt der Musik näherbringt.
In der Umsetzung für die Theaterbühne und zugeschnitten auf ein ukrainischsprachiges Publikum möchte „Eule findet den Beat“ Kindern und ihren Familien unbeschwerte Stunden verschaffen und ihnen ermöglichen, sich in Deutschland willkommen zu fühlen. Gleichzeitig erhalten schutzsuchende Künstler:innen die Möglichkeit, in den Austausch mit der deutschen Kunstszene zu treten. Geplant sind Aufführungen in Hamburg, Berlin und weiteren Städten.
Aus der künstlerischen Zusammenarbeit von BRAKULA – dem Bramfelder Kulturladen – mit dem Kiewer Verein Res Publica hat sich ein Angebot für ukrainische Künstler:innen entwickelt. BRAKULA unterstützt insbesondere Kiewer Künstlerinnen, die mit ihren Kindern nach Hamburg fliehen konnten. Er bietet ihnen Unterkunftsmöglichkeiten, Kinderbetreuung und hilft bei der Durchführung von Kunstprojekten.
Darüber hinaus lässt der Kulturladen auch MittagsMahlAnders wieder aufleben – ein kostenloses Essensangebot aus gespendeten Lebensmitteln. Dieses wird allen ukrainischen Menschen aus dem Bezirk Wandsbek offenstehen. Die ukrainische Community der Umgebung kann auch die Seminarräume sowie kostenlose Englischkurse nutzen. Eine Kindertagesgruppe für noch nicht schulpflichtige Kinder ist in Planung.
Das Team Familienhilfe Nord bietet Hilfe im Alltag und unterstützt bei individuellen Problemlagen. Ein Angebotsschwerpunkt dient der Familienbindung. Durch gemeinsame Interaktionen – begleitet durch Fachkräfte – wird das Vertrauensverhältnis in den Familien gestärkt. Eltern und Kinder können zusammen aktiv und kreativ werden und so gemeinsam eine unbeschwerte Zeit verbringen und den Alltagsstress hinter sich lassen.
Außerdem bietet der Kontakt zu anderen Familien die Möglichkeit, sich über Erziehungsfragen auszutauschen und sich sozial zu vernetzen. Veranstaltungen und Workshops stärken Selbstfürsorge, Achtsamkeit und Stressbewältigung und bieten die Chance, Familien gezielt zu unterstützen. Geflüchtete Familien bekommen zudem Hilfestellungen beim Ankommen und bei Behördengängen sowie Infos zu Kitas und Schulen. So können sie hier leichter Fuß fassen.
Die plötzliche Entwurzelung aus ihrer Kultur und Heimat, ihrer gewohnten Umgebung und ihrem Lebensrhythmus sowie die Tatsache, dass sie weit weg in einem Land sind, dessen Sprache sie nicht sprechen, entfremdet Geflüchtete. Hinzu kommt die Angst um die in der Heimat verbliebenen Angehörigen. Insbesondere für Mütter sind daher muttersprachliche Treffen, wo sie sich austauschen und ihre Kinder mit Gleichaltrigen spielen können, wichtig.
WIR Hamburg ist ein Verein mit langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Migrant:innen. Hier weiß man, wie wichtig eine geregelte Lebenssituation und wie wichtig Unterstützung ist. Das Projekt Oase bietet Gruppen von 15 ukrainischen Müttern mit Kindern einen regelmäßigen Treffpunkt. Die Mütter können sich austauschen, Computer mit Druckern nutzen und praktische Beratung erfahren, während ihre Kinder sportliche und kreative Angebote nutzen.
Zahlreiche aus der Ukraine geflüchtete Familien sind gegenwärtig auf St. Pauli untergebracht, darunter auch viele Jugendliche. Ihnen Orientierung und Halt zu geben, ist das Ziel von „Yalla“. Das partizipative Jugend-Medien-Projekt wurde 2017 gemeinsam mit jungen Neu-Zugewanderten im Alter von 16 bis 27 Jahren ins Leben gerufen. Die Jugendlichen erkunden Hamburg, stellen Ankommensorte, Angebote und Möglichkeiten vor und geben ihre Tipps über digitale Medien an wiederum Neuankommende weiter.
Nun erweitert „Yalla“ seine Angebote für die Schutzsuchenden aus der Ukraine. Geplant sind Workshops und die Integration von Jugendlichen aus der Ukraine in die „Yalla“-Redaktion. Daneben soll die „Yalla“-Webseite künftig auch auf Ukrainisch und Russisch bereitgestellt und so das Hamburg-Wissen in die ukrainische Community hineingetragen werden. Durch „Yalla“ kommen die Jugendlichen zudem in Kontakt mit Menschen aus anderen Herkunftsländern, die schon länger hier leben, erfahren Unterstützung und Austausch. Das schafft Begegnung und Verständnis auch zwischen den migrantischen Communities.
Ukrainische Familien, die in der Stadt Hamburg Schutz suchen, brauchen nicht nur Unterstützung, sondern auch Kontakte zur deutschen Bevölkerung. Kontakte von Familien zu Familien sind wertvolle Maßnahmen um die Integration zu fördern und bieten auch die Möglichkeit, eine Verbindung zur ukrainischen Gemeinschaft in Hamburg herzustellen. Ein guter Anlass hierfür ist das in der Ukraine traditionell wichtige Osterfest.
Eine Woche lang backen ukrainische Köch:innen und Freiwillige Osterbrote und bereiten die traditionellen Osterkörbe vor. Parallel dazu bieten sie im Foodlab in der HafenCity Spezialitäten aus ihrer Heimat an. Hamburger:innen können die ukrainische Küche probieren, lernen ukrainische Familien kennen und haben die Möglichkeit zu spenden. Durch die Spenden werden die Osterkörbe finanziert, die an ukrainische Familien dann verschenkt werden.
Viele Ukrainer:innen sind aufgrund des Krieges in ihrer Heimat nach Hamburg geflohen. Die ukrainische Gruppe „Bard-Café“ im Kulturladen St. Georg lädt geflüchtete Menschen aus der Ukraine alle zwei Woche zu einem Treffen und Musik-Café ein. Hier können sie auch ohne deutsche Sprachkenntnisse oder monetäre Hürden teilnehmen und ihre Kultur und Musik lebendig halten.
Im „Bard-Café“ wird gemeinsam mit geflüchteten Künstler:innen Musik gemacht. Bei Tee und Snacks werden Informationen ausgetauscht und Hilfestellungen bei Fragen zum alltäglichen Leben in Deutschland gegeben. So können sich neue Kontakte zwischen Einheimischen und geflüchteten Ukrainer:innen bilden. Die Musik als verbindendes Element bietet die Möglichkeit, gemeinsame Emotionen zu schaffen und zu durchleben