Lernen durch Engagement, auch Service-Learning genannt, bietet Raum für individuelles Lernen, Mitbestimmung, Lebensweltbezug und Handlungsorientierung. Es ermöglicht entdeckendes und forschendes Lernen und öffnet die Schultore für das Lernen an außerschulischen Orten.
Für Schüler:innen wurde festgestellt:
1Gut zusammengefasst in Anne Sliwka, Susanne Frank: Verantwortung lernen in Schule und Gemeinde, Weinheim Basel 2004, S. 16, Anne Seifert, Sandra Zentner, Franzika Nagy: Praxisbuch Service-Learning, 2. Aufl. 2019, S. 15 f. Ausführlicher Heinz Reinders: Service-Learning – Theoretische Überlegungen und empirische Studien zu Lernen-durch-Engagement, Weinheim Basel 2016, S. 49, 53-63.
Kinder und Jugendliche erleben, dass sie Einfluss auf gesellschaftliche Probleme nehmen können. Das macht selbstbewusst und stärkt demokratische Kompetenzen.
Die Verbindung des Lernstoffs mit Erlebnis und Emotion sowie die gezielte Reflexion des Erlebten verankern Gelerntes nachhaltiger in den Köpfen.
Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Kernkompetenzen im Projektmanagement und tragen altersadäquat Verantwortung für ihr Projekt.
Der Lernstoff erhält durch das Engagement unmittelbar und konkret Anlass und Sinn.
Mitbestimmung schafft Identifikation, Lernen durch Engagement gibt viel Raum dafür.
Durch ihre Projekte lernen Kinder und Jugendliche neue Perspektiven, Menschen, Lebenswelten und Berufsbilder kennen.
Insbesondere US-amerikanische Begleitforschung hat mittlerweile über viele Jahrzehnte herausgearbeitet, dass es bestimmte Grundvoraussetzungen gibt, damit Lernen-durch-Engagement seine Wirkung entfalten kann. Es sind vor allem 5 Qualitätskriterien, die dafür sorgen, dass das Service-Learning gelingt.
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Lernen durch Engagement ist Demokratie-Lernen und lebt von der Mitbestimmung. Schüler:innen entwickeln im Rahmen des Unterrichts ihre eigenen Engagementideen und werden darin unterstützt, Projektideen weitgehend eigenständig umzusetzen.
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Service-Learning ist handlungsorientierter Unterricht, zumeist in Kooperation mit außerschulischen Partner:innen. Das Engagement steht in Zusammenhang mit den Bildungsplänen. Der Transfer von Schulwissen in Engagement (und zurück) macht Wissen flexibel, schafft emotionale Bezüge und vertieft das Lernen.
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Das Engagement befasst sich mit realen Herausforderungen. Kinder und Jugendliche entwickeln in Unterricht und Engagement echte Lösungen. So können sie sich und ihr Handeln als wirksam erleben.
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Herausfordernde und vielgestaltige Reflexionen greifen fachliche, organisatorische und emotionale Aspekte des Engagements auf und machen aus Recherchen und Erlebnissen reflektierte Lernerfahrungen – vor, während und nach dem Engagement.
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Die Öffnung von Schule nach außen verdeutlicht zum einen die unmittelbare Praxisrelevanz der Lerninhalten und stellt damit auch eine Anbindung an die Lebenswelten der Schüler:innen her, zum anderen ermöglicht sie das Entdecken neuer Lernorte, Lebensweisen und Perspektiven. Die Schüler:innen setzen sich mit authentischen Situationen und Bedürfnissen auseinander, sie reden, planen und kooperieren mit Menschen unterschiedlicher Lebens- und Erfahrungshintergründe. Das bietet wertvolle Lerngelegenheiten und baut gesellschaftliche Brücken.
Den organisatorischen Rahmen findet Lernen durch Engagement
Manche Lernen durch Engagement-Einheiten laufen über ein Schulquartal, andere über ein ganzes Schuljahr. Wo genau das Service-Learning in Ihrer Schule und in Ihrem Unterricht andocken kann, dazu beraten wir Sie gern.
87% | der befragten Schülerinnen und Schüler gaben an, ihnen habe das Lernen-durch-Engagement gut bis sehr gut gefallen.
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90% | der Schülerinnen und Schüler sind überzeugt, mit ihren Projekten etwas Gutes bewirkt zu haben.
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91% | der Schülerinnen und Schüler sahen sich maßgeblich an der Ideenfindung für die Projekte beteiligt.
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89% | der Schülerinnen und Schülern ist es leicht gefallen, im Projekt pünktlich zu sein und Absprachen einzuhalten.
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74% | der Schülerinnen und Schüler, die nicht so gerne zur Schule gehen, haben gerne am Lernen-durch-Engagement teilgenommen. Die sogenannten Schulmüden machten zwischen einem Viertel und einem Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen aus.
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„Die Veränderungen bei den Kindern kann man ablesen: Sie gehen offener mit Situationen um, sie haben ein gewisses Selbstbewusstsein, um Menschen anzusprechen. Sie fordern ihre Rechte ein und denken über Dinge wirklich nach. Sie möchten einfach gerne mitwirken.“
Thorsten Bräuer, Schulleitung Grundschule Arnkielstraße
„Unser Projekt mit Hanseatic Help hat gut geklappt und jetzt wissen auch ein paar Leute mehr, was es eigentlich bedeutet, ein Flüchtling zu sein, und dass sie ein sehr schweres Leben hatten und vielleicht auch noch haben.“
Saoura, Bonifatius Schule Wilhelmsburg, Jg. 3
„Auf jeden Fall ist unsere Teamfähigkeit sehr gewachsen, auch das Vertrauen untereinander.“
Marvin, Wichern Schule, Mitbestimmer-Kurs Jg. 10 auf der [’You:sful]-Tagung 2019
„Ich fand cool, zu sehen, wie viele zu unserem Repaircafé kommen und wie sie sich freuen, wenn etwas repariert wurde. Und ich finde echt niedlich, wenn manche Besucher für uns spenden, weil sie toll finden, was wir tun.“
Amelie, Wichern Schule, Mitbestimmer-Kurs, Jg. 10, [’You:sful]-Tagung
„Ich bin stolz, dass wir es geschafft haben, viele Menschen glücklich zu machen in verschiedenen Projekten: Bei den Obdachlosen, dass sie es warm haben, bei den Tieren, dass sie ein Zuhause haben und bei den älteren Leuten, dass sie etwas mit Kindern machen konnten.“
Rahim, Stadtteilschule Kirchwerder, Jg. 9, [’You:sful]-Tagung 2019
Lernen durch Engagement –
Ein Film von Leonie Schäfer und Paul Spengemann
Junge Kinder haben keine Projektideen? Die Schüler der Grundschule Arnkielstraße zeigen, dass Lernen durch Engagement auch in der Grundschule klappt.