Dieser Moment, an dem die Musik verstummt. Kurz ist es dann ganz still. Bis der Applaus losbricht und gar nicht mehr enden mag. Gesichter leuchten im Bühnenlicht des Ernst Deutsch Theaters, dann verbeugen sich die Kinder. Dieser Moment gehört ihnen, und er war alle Mühen wert. Das krasse Lampenfieber vor der Abschlussaufführung des Projekts »Step by Step«. Und all die Stunden Tanzunterricht, in denen sie geübt haben, jede Woche, ein ganzes Schuljahr lang, mit echten Choreograf:innen. Dieser Moment ist ein großer. So groß, dass sie ihn kaum vergessen werden.
„Ich weiß jetzt, dass ich keine Angst haben muss auf der Bühne“, sagt eine Schülerin später. Eine andere wird gefragt, was sie an »Step by Step« am meisten beeindruckt hat. „Wie sehr wir gemeinsam daran gearbeitet haben, besser zu werden“, sagt sie. Genau das sind zwei der Ziele des Projekts. Vordergründig geht es darum, mit Schulklassen ein modernes Tanztheaterstück zu entwickeln – doch es geht um mehr. Es öffnen sich Türen hin zu Kunst und Kultur, die sonst vielleicht geschlossen geblieben wären. Die Schüler:innen lernen durch die Auseinandersetzung mit dem Tanz ihre Körper besser kennen. Und sie erfahren, dass sie etwas von Wert schaffen können – Mädchen und Jungs, gemeinsam, mit ihren jeweiligen Stärken.
Der Tanz schafft Begegnungen. Unterschiedliche Kulturen trauen sich, sich zu berühren. Das finde ich großartig.
Klassenlehrerin einer Internationalen Vorbereitungsklasse
„Die Kinder erfahren beim Tanz körperlich, dass sie aufeinander angewiesen sind“, sagt eine Choreografin, „sie spüren das Gewicht der anderen.“ 6.500 Schüler:innen aus 45 Schulen haben seit 2007 an »Step by Step« teilgenommen. Möglich ist das Projekt durch die BürgerStiftung Hamburg und die Kulturfördergesellschaft conecco. In diesem Jahr machen fünf Schulen mit neun Klassen mit, von der Goethe Schule in Harburg über die Schule am See in Steilshoop bis zur Stadtteilschule Wilhelmsburg.
Alle Kinder und Jugendlichen in Hamburg sollen die gleichen Chancen im Leben haben. Gerade Kinder in ärmeren Stadtteilen haben in unseren Projekten die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Sie treffen bei uns auf Menschen, die an sie glauben und sie ermutigen, ihre Talente zu entdecken. Was wir noch tun, lesen Sie hier: