Das Theaterprojekt des FLAKS e. V. ermöglicht ungezwungene Begegnungen zwischen von Demenz betroffenen Senior:innen und Grundschulkindern. Spiel und Spaß stehen im Vordergrund bei „Lebenslust für Jung und Alt“, wenn im Bürgertreff Altona unter fachkundiger Betreuung zusammen gesungen, getanzt und Theater gespielt wird. Während das Projekt den Senior:innen ermöglicht, am sozialen Leben außerhalb des Altenheims teilzunehmen, lernen die Kinder, geduldig, respektvoll und ohne Vorbehalte mit ihren älteren Theaterkolleg:innen umzugehen.
Im „Historischen Kinderprojekt“ des Stadtteilarchiv Bramfeld e.V. wird Geschichtsvermittlung des direkten Weges praktiziert: Senior:innen berichten Kindern persönlich aus ihrer eigenen Kindheit. Die Grundschüler:innen und Senior:innen tauschen sich im Rahmen eines Durchgangs an aufeinander folgenden Terminen und in der Unterrichtszeit über die Kindheit früher und heute aus –
auch anhand von Fotos und Gegenständen – u nd probieren gemeinsam alte Spiele aus. Der persönliche Kontakt zwischen den Generationen baut Vorurteile ab und fördert gegenseitigen Respekt.
Das Projekt “JUTE – Jugendumwelttreff Eimsbüttel” wurde in einer Pilotphase von September 2020 bis März 2021 von den FÖJler:innen des Baltic Environmental Forum Deutschland (BEF) ins Leben gerufen und wird seitdem von den nächsten „Generationen“ der FÖJler:innen weitergeführt. JUTE möchte das Umweltbewusstsein von jungen Menschen verschiedener Altersgruppen in Hamburg stärken und je nach Vorwissen der Zielgruppe alltagsnahe Umweltthemen oder in der Umweltbewegung wenig beachtete Inhalte vermitteln, zum Beispiel Wissen über gefährliche Chemikalien in Lebensmittelverpackungen und Alltagsgegenständen. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen Plastik, Ernährung, Textilien, Klima und anderen Umweltbereichen erklärt.
Die FÖJler:innen und der ÖBFDler:innen von JUTE bereiten dazu interaktive Workshopreihen vor, die sie an Schulen, in Jugendhäusern und anderen Orten durchführen. Die an den Workshops teilnehmenden Jugendlichen werden dabei nicht nur über die jeweiligen Themen aufgeklärt, sondern auch zum konkreten Handeln ermutigt und auf Aktivgruppen hingewiesen. Des Weiteren wird ein Verständnis für größere Zusammenhänge und systematische Probleme geschaffen.
Viele Kinder wissen heute nicht, wo unser Obst und Gemüse eigentlich herkommt und wachsen mit keinen oder nur wenigen Bezügen zu Natur- und Umweltthemen auf. Genau hier setzt das Projekt „Umweltdetektive“ von greenKIDS Neuengamme an. Eine Gruppe Vorschulkinder aus Neuallermöhe besucht an einem Vormittag in der Woche den Projekthof der greenKIDS. Idee des Projektes ist es, dass die Kinder gemeinsam mit ihren Erzieher:innen den Ort als Gruppe nutzen und fachliche Unterstützung durch den Projekthof bekommen. Die Kinder können vor Ort selbst gärtnern, Obst, Gemüse und Blumen aussäen und anpflanzen, die Beete pflegen und im Herbst die Früchte ernten.
Gemeinsam werden Obstbäume gepflanzt, Zäune gebaut, die Hühner versorgt oder in der Holzwerkstatt gewerkelt. So lernen die Kinder quasi nebenbei viel über Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit, boden- und wasserschonende Landschaftspflege, Obst- und Gemüseanbau sowie Nutztiere. Um einzelne Themen zu vertiefen werden Expert:innen eingeladen, wie bspw. Imker:innen oder es werden Obst- und Gemüseanbaubetriebe vor Ort in den Vierlanden besucht.
Tanzen fördert Gemeinschaft und stärkt soziale Kompetenzen wie Teamgeist und Kommunikationsfähigkeit. »Step by Step« bringt seit 2006 ganze Schulklassen zum Tanzen! Schüler:innen der Klasse 5 bis 7 erhalten während eines ganzen Schuljahres Tanzunterricht von professionellen Choreograf:innen. Das eröffnet Handlungsräume, in denen Selbstwirksamkeit, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Autonomie entstehen können und zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Doch »Step by Step« möchte Kindern aus Stadtteilen mit Entwicklungspotenzial nicht nur den Zugang zu Kunst und Kultur öffnen, sondern auch unentdeckte Stärken und Talente ans Licht bringen. Mit innovativen Bildungskonzepten bietet das Projekt zudem Anstöße zu einer nachhaltigen kulturellen Schulentwicklung.
Die conecco gUG setzt gemeinsam mit uns »Step by Step« um. Das Projektmanagementteam, bestehend aus Judith Jaeger und Karin Sondermann, vereint die beiden zentralen Kompetenzen dafür: fundierte Kenntnisse im Projektmanagement und profunde Kenntnis der Tanzszene. Sie steuern ein aktuell sechsköpfiges Team von Choreograph:innen, die in Tandems die praktische Arbeit in den Schulklassen machen. Viele sind bereits seit Jahren dabei. Dadurch haben sie das nötige Handwerkszeug: die entscheidende Mischung aus Exzellenz im zeitgenössischen Tanz und ein solides pädagogisches Verständnis. Sie sind unsere Mutmacher:innen, und befördern immer wieder erstaunliche und für die begleitenden Lehrkräfte mitunter unerwartete Leistungen bei den jungen Tänzer:innen.
Gemeinsam mit der conecco gUG entscheiden wir in einem Lenkungskreis, welche Schulen neu ins Projekt aufgenommen werden. Ein »Step by Step«-Zyklus dauert 2-3 Jahre. Jedes Jahr gibt es freie Plätze, auf die sich interessierte Schulen bewerben können. Bei der Auswahl der Schulen achten wir darauf, dass die kulturelle Bildung im Schulprofil eine wichtige Rolle spielt. Nur dann sind die notwendigen Rahmenbedingungen gegeben, damit »Step by Step« seine volle Wirkung für die Schüler:innen entfalten kann. Interessierte Schulleitungen bzw. Klassenlehrer:innen können sich auf der Webseite von »Step by Step« um die Teilnahme bewerben.
Die Geschichte von »Step by Step« beginnt mit einem Film. „Rhythm is it!“ kam 2004 in die Kinos und räumte viele Preise ab. Der Dokumentarfilm zeigt das außerordentliche Potenzial von Tanzprojekten für junge Menschen. Die Berliner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Sir Simon Rattle brachten mit 250 Berliner Kindern und Jugendlichen aus 25 Nationen das Ballett von Igor Strawinsky „Le sacre du printemps“ auf die Bühne. Ein rauschender Erfolg. Johanna von Hammerstein, Gründungsstifterin und damals ehrenamtliche Geschäftsführerin der Stiftung, fand: Das brauchen wir auch in Hamburg. Ihr gelang es, John Neumeier und das Hamburg Ballett für eine Kooperation zu gewinnen.
Gemeinsam starteten wir „Focus on YOUth“. Der Höhepunkt: Drei Klassen einer Stadtteilschule aus Neuallermöhe standen gemeinsam mit den jungen Nachwuchs-Eleven von John Neumeier auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper und tanzten „Romeo und Julia“. Danach fanden wir alle: Sowas braucht es nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder. Mit »Step by Step« gingen wir in die Verstetigung dieses besonderen Projekts.
Wollen Sie sich mit Ihrer Schule bei »Step by Step« bewerben? Haben Sie Fragen oder Anregungen zum Projekt? Dann wenden Sie sich gern an:
Projektleitung »Step by Step« (conecco gUG)
sondermann@stepbystep-hh.de
Sie haben Fragen zum Konzept von »Step by Step« oder möchten für das Projekt spenden?
Projektkoordination
ines.goedecken@buergerstiftung-hamburg.de
Im Leben vieler Kinder im Osdorfer Born spielen Bücher überhaupt keine Rolle. Deshalb schwirrt hier die „Leselibelle“ durchs Quartier. Sie will Leselust wecken und Lesekompetenz fördern. Schon seit Jahren lässt sie sich in Schulen und Kindergärten nieder, bringt Bücher mit und liest vor. Mittlerweile hat sie sogar einen eigenen Platz – den Libellenplatz. Hinter dem Hochhaus Achtern Born steht ihre Skulptur auf einem Spielplatz, eingerahmt von großen Steinbüchern auf denen Kindergedichte eingemeißelt sind. Die „Leselibelle“ ist ein Projekt des Kindermuseums in Zusammenarbeit mit der hiesigen Bücherhalle, ProQuartier, den ansässigen Schulen und Kindergärten sowie Ehrenamtlichen.
Bei den Ferienaktionen, wenn die Kinder eine ganze Woche zusammen arbeiten, merkt man ihnen die Freude am Spiel mit den Geschichten besonders an. In der wöchentlichen „Geschichtenerfinderwerkstatt“ können die Kinder Geschichten aufschreiben, die gesammelt und zu einem Buch zusammengefasst werden.
„Ich fühle mich so schön friedlich, wenn ich auf dem Bett sitze und lese!“
Leselibellen-Kind
Die reiche Kunst und Kultur Indiens den Menschen in Deutschland näher zu bringen, fördert den interkulturellen Austausch und stärkt die bilateralen Beziehungen. Der Verein Hanseatic India Forum e.V. möchte seine Kultur feiern und sie für Menschen in Hamburg erfahrbar machen durch eine Veranstaltung, die Kunst und Kultur als tragfähige Brücke zwischen zwei Nationen nutzt. Darum öffnete das Kunsthaus Hamburg seine Türen für das Werk des indischen Künstlers Goutam Gosh und die Sichtbarkeit indischer Kunstschaffender in der Kulturlandschaft Deutschlands.
Katja Schroeder, die Künstlerische Leiterin des Kunsthauses Hamburg stellte den Katalog zu seiner abstrakt-poetischen Bildwelt den interessierten Gästen vor. Der Katalog wurde auch in Bengali, der Muttersprache des Künstlers gedruckt. Die anschließende Podiumsdiskussion warf die Frage auf, wie man die Tradition Indiens über die Kunst vermitteln und stärker in den gesellschaftlichen Diskurs bringen kann. Begleitet wurde das Programm von Tanz-, Musik- und Gesangsdarbietungen.
Wilhelmsburg ist ein Schmelztiegel: bunt, trubelig und weltoffen einerseits, anderseits geprägt durch hohe Arbeitslosigkeit, Armut und geringe Bildungschancen. Wie kann das Zusammenleben dennoch gelingen? Im Kreativgarten gestalten Jung und Alt, Alteingesessene und Geflüchtete ihre Version eines Heimatortes. Das Projekt „Zusammenwachsen“ richtet sich dabei speziell an Kinder, sie sind eingeladen ihr Viertel aus Lehm, Holz und Farben zu bauen und in ein 300 qm großes Freiluftmodell zu setzen.
Diplomkünstlerin Kathrin Milan, die dieses maßstabsgetreue Modell von Wilhelmsburg angelegt hat, bietet im Sommer auch offene Bautage für die ganze Familie an. Dann wird gegärtnert und abends am Lagerfeuer zusammengesessen. Die Künstlerin gibt den Kindern größtmöglichen Gestaltungsfreiraum und vermittelt gleichzeitig soziale Kompetenz, den sparsamen Umgang mit Ressourcen, ökologisches Bewusstsein und gesunde Ernährung.
Viele Kinder entwickeln bereits in der Grundschule Lerndefizite, die sich über die Ferien noch vertiefen. Die Hamburger Sommerschule ermöglicht Kindern, die einen erhöhten Deutsch-Förderbedarf haben und aus Familien stammen, die sich keine Reise leisten können, ein- oder zweiwöchige Aufenthalte an der Ostsee oder auf dem Reiterhof. Die Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren nehmen täglich an spielerisch gestalteten Deutschstunden teil.
Das Lernprogramm ist verknüpft mit dem Erleben in der Natur und einem Bewegungsprogramm, im Sommer beispielsweise in der Zirkusschule. Damit wird nicht nur die „Sommerlücke“ verkleinert. Die Kinder erfahren auch, wie sie Freiräume ohne Mediennutzung gestalten können, erleben sich in einem neuen Kontext mit neuen Freunden.
Mitgliedschaften in Sportkursen und -vereinen sind für viele Kinder, die in Unterkünften für Geflüchtete leben, nicht selbstverständlich. In der Familienunterkunft in Billstieg sind etwa die Hälfte der Bewohner:innen Kinder und Jugendliche. Da es wenig Bewegungsangebote für sie in der Unterkunft oder in der Umgebung gibt, findet die „Skateschool für Kids“ direkt am Billstieg statt. Bis zu 30 Kinder im Alter von 8 bis zu 14 Jahren erlernen unter Anleitung das Skateboardfahren sowie einfache Tricks. Bei diesem Projekt geht es darum, den eigenen Körper kennenzulernen, Grenzen auszuloten und Fähigkeiten zu verbessern bzw. auszuweiten. Die Skateboards werden gestellt, die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich.
Die Eltern sind willkommen beim Training zuzuschauen. Bei gutem Wetter unternimmt die Gruppe regelmäßige Ausflüge zu Skaterparks und -hallen. Ganz nebenbei lernen alle die Stadt auch besser kennen.
Als Wohnschiffprojekt entwickeln wir unsere Angebote mit den geflüchteten Kindern und Jugendlichen gemeinsam. So entstand auch das Skate-Projekt im Austausch mit den Kindern in einem früheren Kurs.
Fabian Waibel