Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an die noch jungen 2020er-Jahre denken? Viel Persönliches sicherlich, wir hoffen, Schönes, aber wohl auch die großen Krisen dieser Welt. Was werden spätere Generationen über diese Krisen denken? „Vermeidbar“ vielleicht? Wir Hamburgerinnen und Hamburger sind von den globalen Entwicklungen direkt betroffen. Wir spüren die Erderwärmung in unseren Gärten und die globalen Flüchtlingsbewegungen in unseren Schulen. Der russische Krieg gegen die Ukraine und die Coronapandemie machen sich fast überall in unserem Alltag bemerkbar.
Mit den Mitteln des Corona-Gemeinschaftsfonds „Hamburger Spielräume“ haben wir allein im vergangenen Jahr 220 Projekte ermöglicht. Für mehr kindliche Freude und mehr menschliche Bildung in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln. Näheres dazu lesen Sie in unserem Jahresbericht. Als Freund:in der BürgerStiftung Hamburg kennen Sie sicher auch schon das Bündnis „Ukrainehilfe Hamburg“. 80 Projekte, die Schutzsuchenden bei Behördengängen, bei der Jobsuche oder bei psychischen Problemen helfen, haben wir bereits gefördert. Wir stehen zusammen, ohne großen bürokratischen Aufwand, aber mit professionellem Verstand und viel ehrenamtlichem Engagement.
Ihre
Dr. Dagmar Entholt-Laudien
Vorsitzende des Vorstands
Viele migrierte oder geflüchtete Menschen suchen Teilhabe. Ehrenamtliche Arbeit bringt wertvolle Erfahrung, kann Sinn im Leben stiften, und man wird Teil der Gesellschaft.
Homayoon Pardis vom Beirat Migrantisches Engagement
Ein Beispiel: Mit unserem Themenfonds Migrantisches Engagement fördern wir die vielfältigen migrantischen Communitys in Hamburg. Dabei haben wir vor allem Kinder und Familien mit Kindern im Blick, aber auch Jugendliche und junge Erwachsene. Welche Migrantenselbstorganisationen unterstützt werden sollen, entscheidet ein eigener Beirat.
Ein Beispiel ist der Gemeinschaftsfonds Hamburger Spielräume. Wir unterstützen über 220 Projekte in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit – um einen Ausgleich zum Alltag zu schaffen, positive Erfahrungen zu ermöglichen, Austausch zu fördern. Gerade für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, dass sie sich angenommen fühlen. Die „Spielräume“ schaffen Freiräume für positive Erlebnisse in der Gemeinschaft. 16 Stiftungen sind an dem Fonds beteiligt.
Henry bringt mir Dinge bei, von denen ich noch nie im Leben gehört habe. Und er versteht mich gut.
Ali, Mentee bei Yoldaş
Ein Beispiel ist Yoldaş. Das Projekt bringt Kinder aus türkischsprachigen Familien mit ehrenamtlichen Erwachsenen zusammen. Mentor:innen und Mentees treffen sich alle ein bis zwei Wochen, erkunden die Stadt, lesen, kochen, lernen gemeinsam immer wieder etwas Neues. Das Projekt verbessert die Lebenschancen von Hamburger Kindern und fördert den Austausch zwischen den Menschen der Stadt. Yoldaş ist türkisch für „Weggefährte“.
Ein Beispiel: die „Kleinen Lebensraumexperten“. In diesem Projekt machen kleine Schulkinder, die wenig Kontakt mit der Natur haben, Ausflüge ins Grüne. Gemeinsam entdecken sie ihre Umgebung und erleben spielerisch die Natur in ihrem Jahreslauf. Damit die Jüngsten sich verbunden fühlen – miteinander und mit der Umwelt. Denn was man lieben gelernt hat, wird man auch beschützen.
Das verwaltete Gesamtvermögen (Eigenkapital einschließlich Stiftungskapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten) der BürgerStiftung Hamburg und ihrer Treuhandstiftungen wächst trotz Pandemie insgesamt um 3,3 %.
Zum Jahresende 2021 verwaltete die BürgerStiftung Hamburg zusammen mit den Treuhandstiftungen ein Stiftungskapital von 65,9 Mio. Euro. Das Gesamtvermögen einschließlich Rücklagen und Verbindlichkeiten betrug 79,2 Mio. Euro. Der hohe Anteil an Immobilienvermögen schafft finanzielle Stabilität und Planungssicherheit.
Neben Einnahmen aus unserem Vermögen (Kapitalerträge und Mieten) erhalten wir finanzielle Zuwendungen von anderen. Diese Zuwendungen bestehen maßgeblich aus Spenden von Hamburger Bürger:innen, Unternehmen sowie aus Fördermitteln anderer Institutionen und von der öffentlichen Hand.
Die zur Verfügung stehenden Mittel lagen durch rückläufige Spendeneinnahmen 10% unter dem Vorjahr. Kooperationsmittel in der Coronakrise bündelten zusätzliche Kräfte.
2021 wurden 3,4 Mio. Euro zur Erfüllung unserer Stiftungszwecke ausgegeben. Unsere allgemeinen Verwaltungskosten sind auf 446.000 Euro mitgewachsen. Der Verwaltungsanteil an den gesamten Aufwendungen liegt weiterhin auf einem niedrigen Niveau von 10,3 % – auch dank der vielen ehrenamtlich Engagierten.
Aufteilung der Ausgaben gemäß der Systematik des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI)