Schüler:innen mit einer fremden Muttersprache fällt das Lesen und Schreiben deutscher Texte nicht immer leicht. „Comixx mit Klasse“ führt in die Welt der Comics ein, denn Bilder sagen manchmal mehr als 1.000 Worte. Das Projekt richtet sich speziell an junge Migrant:innen ab sechzehn Jahren, die sich an Berufsschulen auf ihren Ersten oder Mittleren Schulabschluss vorbereiten. Unter Anleitung professioneller Comic-Künstler:innen entwickeln sie ihre eigenen Geschichten.
„Comixx mit Klasse“ ermöglicht mit der Kombination aus Bild und Text, einen erweiterten Zugang zur deutschen Sprache und hilft, mögliche Hemmungen vor Büchern und Literatur abzubauen. Am Ende werden die Werke der Teilnehmer:innen gelayoutet, gedruckt und im Rahmen der „Graphic Novel Tage“ einem breiten Publikum präsentiert.
Mehr als 4.000 ukrainische Schülerinnen und Schüler werden seit Beginn des Krieges in der Ukraine an Hamburger Schulen unterrichtet. Die Flucht und die Ankunft in einer fremden Stadt stellen einen massiven Einschnitt im Leben der jungen Menschen dar. Sie stehen vor der Herausforderung, sich in Hamburg neu einzuleben und Fuß zu fassen. Für diese Kinder und Jugendlichen setzt das Mentorenprogramm „Zeit für Zukunft“ auf Willkommenspatenschaften.
Unter dem Titel „Freunde finden“ sollen sie den Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 16 Jahren das Ankommen erleichtern. Zu diesem Zweck treffen sich Mentor:innen und Mentees zu regelmäßigen Unternehmungen. Die Patenschaften sollen so den schnelleren Erwerb der deutschen Sprache fördern, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten steigern und zu größerer Selbstständigkeit der Mentees beitragen.
Der Alltag von Schutzsuchenden, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, bietet oft wenig Abwechslung und Gelegenheiten zum Kontakt mit der Hamburger Bevölkerung. Der Verein Afrika Time organisiert deshalb im Rahmen der Reihe World Café einen Tag unter dem Motto „Willkommen Ukraine“ in einer Gemeinschaftsunterkunft. Der Tag mit einem kulturellen Angebot und einem gemeinsamen Essen schafft eine Willkommensatmosphäre, stärkt den Zusammenhalt unter den neuen und alten Hamburger:innen und trägt so zur Aufmunterung und moralischen Unterstützung der Schutzsuchenden bei.
So werden neue Bekanntschaften geknüpft und gefestigt und der interkulturelle Austausch in Hamburg gefördert. Auch wenn diese Veranstaltung der Reihe World Café ihren Schwerpunkt auf Menschen aus der Ukraine hat, sind alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft eingeladen, am Fest teilzunehmen.
Unter den Schutzsuchenden aus der Ukraine sind viele schulpflichtige Kinder, die zum Teil traumatisches erlebt haben. Ihnen soll ein Schutzraum geboten und eine gute Integration in den Schulalltag ermöglicht werden. Die climb-Lernferien sind ein präventives Bildungsprogramm, das Kinder mit besonderem Förderbedarf stärken soll. Die Grundschulkinder werden von climb-Lehrkräften (Studierenden des Lehramts und der Psychologie) betreut. Neben Lernzeiten in Mathe und Deutsch unternehmen die Kinder Ausflüge und setzen eigene Projekte um.
Der Einsatz zusätzlicher Fachkräfte ermöglicht in den Sommer- und Herbstferien die Integration von geflüchteten Kindern in die Gruppen. Bei Bedarf werden differenzierte Angebote gemacht: spielerische Sprachförderung, Ruhe-Phasen und ruhige Gespräche für besonders belastete Kinder. Die Fachkräfte, sogenannte climb-Leuchttürme, unterstützen gezielt Kinder mit Fluchterfahrung, damit diese durch positive, kindgerechte Erfahrungen in den Ferien gestärkt in den ganz neuen Schulalltag starten können.
Menschen, die aufgrund ihrer Flucht besonders vulnerabel sind und deren Zugang zum Recht besonders erschwert ist, bietet die Refugee Law Clinic an verschiedenen Standorten in Hamburg eine niedrigschwellige qualifizierte Rechtsberatung an. Die Geflüchteten werden bei der Kenntnis und Durchsetzung ihrer Rechte, beim Ausfüllen von Anträgen und migrationsrechtlichen Fragestellungen unterstützt. In dem studentisch initiierten Projekt an der Uni Hamburg werden Studierende für die ehrenamtliche Rechtsberatung von geflüchteten Menschen qualifiziert. Die Ausbildung umfasst neben den erforderlichen Rechtskenntnissen auch die Entwicklung von Beratungskompetenzen.
Durch den Krieg in der Ukraine ist der Beratungsbedarf sprunghaft angestiegen. Insbesondere unter Schutzsuchenden aus Drittstaaten ist die Rechtsunsicherheit groß. Die Beratenden der Refugee Law Clinic werden daher fortlaufend zur aktuellen Rechtslage geschult. Zwei zusätzliche studentische Hilfskräfte koordinieren die Fortbildungen und Beratungsanfragen, um Schutzsuchenden noch schneller, qualifizierter und umfassender helfen zu können.
Kinder, die aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen wurden, Flucht erlebt haben und Angehörige zurücklassen mussten, brauchen Momente der Leichtigkeit. Gemeinsam mit ukrainischen Künstler:innen erarbeitet das Team von „Eule findet den Beat“ eine ukrainische Fassung des Kinderklassikers, bei dem ein buntes Vogeltier Kindern ab vier Jahren die Vielfalt der Musik näherbringt.
In der Umsetzung für die Theaterbühne und zugeschnitten auf ein ukrainischsprachiges Publikum möchte „Eule findet den Beat“ Kindern und ihren Familien unbeschwerte Stunden verschaffen und ihnen ermöglichen, sich in Deutschland willkommen zu fühlen. Gleichzeitig erhalten schutzsuchende Künstler:innen die Möglichkeit, in den Austausch mit der deutschen Kunstszene zu treten. Geplant sind Aufführungen in Hamburg, Berlin und weiteren Städten.
Aus der künstlerischen Zusammenarbeit von BRAKULA – dem Bramfelder Kulturladen – mit dem Kiewer Verein Res Publica hat sich ein Angebot für ukrainische Künstler:innen entwickelt. BRAKULA unterstützt insbesondere Kiewer Künstlerinnen, die mit ihren Kindern nach Hamburg fliehen konnten. Er bietet ihnen Unterkunftsmöglichkeiten, Kinderbetreuung und hilft bei der Durchführung von Kunstprojekten.
Darüber hinaus lässt der Kulturladen auch MittagsMahlAnders wieder aufleben – ein kostenloses Essensangebot aus gespendeten Lebensmitteln. Dieses wird allen ukrainischen Menschen aus dem Bezirk Wandsbek offenstehen. Die ukrainische Community der Umgebung kann auch die Seminarräume sowie kostenlose Englischkurse nutzen. Eine Kindertagesgruppe für noch nicht schulpflichtige Kinder ist in Planung.