Lohbrügge ist ein Quartier in dem viele zugewanderte Familien mit geringem Einkommen wohnen. Sprachbarrieren und interkulturelle Schwierigkeiten verstellen oftmals den Zugang zum Leben im Stadtteil. Das wollen die ehrenamtlichen Stadtteilmütter Lohbrügge ändern. Sie bringen eigene Migrationserfahrungen mit, können also in vielen Sprachen informieren über die Angebote im Quartier, sie geben Wissen über Erziehungs- und Gesundheitsfragen weiter und stehen, wenn sie darum gebeten werden, hilfreich zur Seite bei der Regelung vieler Alltagsfragen. Bevor die Stadtteilmütter aber starten können, werden sie von den Profis von Sprungbrett e.v. geschult.
Drei Monate lang setzen sie sich mit Themen wie Erziehung (gerade auch unter bikulturellen Voraussetzungen), Kindesentwicklung und dem deutschen Gesundheits- und Bildungssystem auseinander. Sie klären ihr Rollenverständnis und vertiefen ihr Wissen über demokratische Werte und Abläufe. Regelmäßige Treffen geben Raum, um sich mit den begleitenden Sozialpädagoginnen über schwierige Situationen in den Familien zu beraten. Über 20 Lohbrügger Stadtteilmütter sind im Quartier unterwegs. Mehr als 120 Familien erreichen sie jedes Jahr, Familien, die sonst ohne Hilfe blieben.
Die Nachsorgeeinrichtung begleitet Familien mit chronisch kranken oder zu früh geborenen Kindern beim Übergang vom Krankenhaus in den Familienalltag zu Hause. Das multiprofessionelle Team von Leuchtturm e.V. hilft über die ersten organisatorischen Klippen hinweg. Dabei haben sie ein besonderes Augenmerk auf die pflegerischen, psychischen und medizinischen Herausforderungen, die Familien zu bewältigen haben.
Das „Kleine Kinder- und Familienzentrum“ in dem gerade fertiggestellten Neubaugebiet auf der Suurheid in Rissen bietet den frisch eingezogenen Familien und den Familien aus der benachbarten Folgeunterkunft für Geflüchtete Sieversstücken einen kleinen gemütlichen Treffpunkt und beste fachliche Beratung rund um das Leben mit Kindern.
Dass das „KiFaZ“ seinen Betrieb rechtzeitig zum Einzug der vielen Neu-Rissener aufnehmen konnte, verdankt sich auch der Unterstützung durch den „Hamburger Anker“.
Der Verein Von Anfang an bietet in Stadtteilen mit hoher sozialer Benachteiligung wie in Kirchdorf Süd eine bindungsfördernde Beratung für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren an. In intensiven Einzelgesprächen helfen die Beraterinnen Familien, die oft am Rande ihrer Belastbarkeit stehen, die Signale der Babys besser zu verstehen, Vertrauen in die eigene Intuition aufzubauen und durch tiefe Bindung das Urvertrauen der Kinder zu stärken.
Wenn wir diese jungen Eltern unterstützen, gewinnen am Ende wir alle, die ganze Stadt.
Dagmar Brandi, Gründerin der Babyambulanz „Von Anfang an“
Zweimal die Woche hält die Familienhebamme Cetin Sprechstunde in der Elternschule Mümmelmannsberg und schließt so die schmerzliche Lücke in der Hebammenversorgung des Quartiers – zumindest ein wenig.
Mit viel Zeit und Erfahrung klärt die Familienhebamme alle Fragen, die die Mütter bisher niemandem stellen konnten, lädt zum Besuch im angeschlossenen Babycafé und schaut bei Bedarf auch zu Hause bei Mutter und Kind vorbei.
Mit diesem Programm bietet das Mehrgenerationenhaus FLAKS in Altona-Nord jungen Müttern die Chance, zu familienfreundlichen Zeiten ihren ersten Schulabschluss nachzuholen und sich beruflich zu orientieren. Das Projekt aktiviert Mütter und bindet sie in ein beratendes Umfeld ein. Es stärkt die Möglichkeiten der jungen Frauen selbstständig für die Familie zu sorgen und ihre Kinder in der Schule besser begleiten zu können. Das Lernen in Gemeinschaft macht Spaß und das neue Selbstbewusstsein der Mütter kommt ganz wesentlich auch ihren Kindern zu Gute.
Das fehlende Kinderbett, unwürdige Wohnsituationen oder Schulden: Die Menschen, die sich an Familien in Not wenden, kommen zunächst oft mit ganz materiellen Sorgen in die Sprechstunde in Harburg. „Familien in Not“ kann bei kleineren Anschaffungen schnell helfen.
Zumeist aber verbergen sich sehr komplexe Probleme hinter diesen materiellen Nöten und hier fängt die eigentliche Arbeit der Berater:innen erst an: Zuhören, Mut machen, Probleme sortieren und Schritt für Schritt angehen, das ist das Herzstück von „Familien in Not“.
Bedarfsorientierte Gesundheitsversorgung für geflüchtete Familien, das leisten die Familienhebammen von „Adebar“ in den Unterkünften Holmbrook und August-Kirch-Straße. Mit ihren wöchentlichen Beratungsstunden für Schwangere und Mütter und mit Hausbesuchen bei den dort lebenden Familien sorgen sie dafür, dass Mutter und Kind wohlauf sind.
Gleichzeitig ermutigen sie die Frauen dazu, auch Angebote der Familienbildung außerhalb der Unterkunft zu besuchen. Mit der angeschlossenen Sozialberatung helfen sie zudem über viele Hürden in Sachen Aufenthaltsstatus, Transferleistungen und Krankenversicherung hinweg.
Die Möglichkeit, einen vertrauensvoller Lernraum zu nutzen, sowie pädagogische Unterstützung können für die Bildungsentwicklung von Kindern entscheidend sein. Die „Kulturbrücke Hamburg e. V.“ fühlt sich verpflichtet, eine kulturelle Brücke zu bauen, um die 180 Nationen, die in Hamburg leben, auch zusammenzubringen. Dabei geht es nicht nur um interkulturellen Austausch, sondern auch um Unterstützung wie bei den Switch-Projekten. Bei „Switch Tutor“ wird geflüchteten Schulkindern Hausaufgabenbetreuung sowie fächerübergreifende Nachhilfe geboten.
Engagierte, kompetente Studierende betreuen zweimal in der Woche für je zwei Stunden Kinder in einer Unterkunft für Geflüchtete. Die Studierenden unterstützen die Kinder bei den Schulaufgaben, helfen spielerisch neue Möglichkeiten zu entdecken und beantwortet alle Fragen zum Leben in einem neuen, ganz anderen Land. So bauen die Tutor:innen mit den Kindern Brücken zwischen der Herkunftskultur und der Kultur, in der sie jetzt leben. Künstlerisch-kreative Workshops vergrößern den Blick der Kinder in die Welt noch mehr.
Vielen Eltern fehlt die Zeit, das Geld oder auch die Kapazität, um gemeinsam mit ihren Kindern zu kochen. Aber durch Tiefkühlgerichte und Fast Food verlieren die Heranwachsenden den Bezug zu den Lebensmitteln und deren Herkunft. Viele einheimische Obst- und Gemüsesorten sind ihnen oft völlig unbekannt. Dabei lohnt sich eine gesunde Ernährung mit vielen Vitalstoffen enorm.
Der Verein „Dolle Deerns“ unterstützt und fördert schon seit mehr als 40 Jahren Mädchen und junge Frauen in Hamburg. In der Kochgruppe wird ihnen eine ausgewogene Ernährung und ein verantwortungsbewusster Umgang mit ihrer Gesundheit vermittelt.
Täglich gibt es hier für sie ein warmes Essen und dreimal wöchentlich können sie Mahlzeiten unter Anleitung selbst zubereiten. Auch auf die Pflege der Esskultur wird besonderen Wert gelegt. Gegessen wird gemeinsam an einem großen, schön gedeckten Tisch. Den Speiseplan dürfen die Jung-Köchinnen selbst zusammenstellen. So lernen sie, dass gemeinsames Kochen und Essen Spaß macht und dass man auch mit wenigen Mitteln sowie etwas Engagement eine leckere, gesunde Mahlzeit zubereiten kann.