Für Jugendliche People of Color und ihre Eltern ist das deutsche (Ausbildungs-)System nicht einfach zu durchschauen. Schwarze Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 23 Jahren, die dabei sind, sich beruflich zu orientieren, werden von BOLDLY e.V. unterstützt. Das Projekt „Hangout“ hilft mit digitalen Workshops und Informationsangeboten den Jugendlichen bei der Berufsorientierung. Den Weg in den passenden Beruf sowie Klausuren und Abschlussprüfungen zu finden, ist eine Zusatzaufgabe. In Bewerbungstrainings, die in Kooperation mit größeren Unternehmen und potentiellen Arbeitgeber:innen Hamburgs (z.B. Aurubis) durchgeführt werden, trainieren bis zu 30 Teilnehmende ihre Selbstpräsentation, Körpersprache und Kommunikationsstrategien in simulierten Bewerbungsgesprächen. So bekommen sie Feedback und können sich verbessern. In Informationsveranstaltungen werden sie auch über Wege zu einem Stipendium informiert, da die Ausbildungswahl stark von den Finanzierungsmöglichkeiten beeinflusst wird.
Eine eigene Geschäftsidee zu realisieren erfordert Mut und vor allem Know-how. Jungen afrodeutschen Erwachsenen fehlt beides häufig. Die Teilnehmenden der Workshops „Business Afterwork“ tragen viele kreative Unternehmensideen in sich. Doch der erste Schritt zur Umsetzung erfordert immer Überwindung. Und auch danach bleibt der Weg mit vielen Risiken verbunden. Alle zwei Monate bekommen afrodeutsche Jungunternehmer:innen und die, die es werden wollen, die Möglichkeit, sich digital über ihre Ideen und bereits gemachte unternehmerische Erfahrungen – gute sowie schlechte – auszutauschen. Ziel ist es, den jungen Erwachsenen das Grundwissen und die Motivation zur Umsetzung eigener unternehmerischer Ideen zu vermitteln. Oft werden afrodeutsche Speaker und erfolgreiche Vorbilder mit Inputs zu relevanten Themen dazu eingeladen und fungieren als Vorbilder.
Die Bildungsinitiative „KITA21+“ wird von der Hamburger S.O.F. Save Our Future Umweltstiftung getragen. Sie schult Erzieher:innen darin, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in ihre pädagogische Arbeit zu integrieren. So trägt die Stiftung dazu bei, dass immer mehr Kitas zu Lernorten nachhaltiger Entwicklung und Kinder zu Zukunftsgestaltern werden. 187 Kindertagesstätten im norddeutschen Raum tragen bereits den Titel „KITA21+“.
Mit Unterstützung der BürgerStiftung Hamburg wird die S.O.F. gezielt Kitas in Hamburger Quartieren mit Entwicklungsbedarf in das Projekt aufnehmen und die Vernetzung der teilnehmenden Kitas sowie die Versorgung der Elternarbeit mit Informationsmaterialien in unterschiedlichen Sprachen stärken.
Lohbrügge ist ein Quartier in dem viele zugewanderte Familien mit geringem Einkommen wohnen. Sprachbarrieren und interkulturelle Schwierigkeiten verstellen oftmals den Zugang zum Leben im Stadtteil. Das wollen die ehrenamtlichen Stadtteilmütter Lohbrügge ändern. Sie bringen eigene Migrationserfahrungen mit, können also in vielen Sprachen informieren über die Angebote im Quartier, sie geben Wissen über Erziehungs- und Gesundheitsfragen weiter und stehen, wenn sie darum gebeten werden, hilfreich zur Seite bei der Regelung vieler Alltagsfragen. Bevor die Stadtteilmütter aber starten können, werden sie von den Profis von Sprungbrett e.v. geschult.
Drei Monate lang setzen sie sich mit Themen wie Erziehung (gerade auch unter bikulturellen Voraussetzungen), Kindesentwicklung und dem deutschen Gesundheits- und Bildungssystem auseinander. Sie klären ihr Rollenverständnis und vertiefen ihr Wissen über demokratische Werte und Abläufe. Regelmäßige Treffen geben Raum, um sich mit den begleitenden Sozialpädagoginnen über schwierige Situationen in den Familien zu beraten. Über 20 Lohbrügger Stadtteilmütter sind im Quartier unterwegs. Mehr als 120 Familien erreichen sie jedes Jahr, Familien, die sonst ohne Hilfe blieben.
Die Nachsorgeeinrichtung begleitet Familien mit chronisch kranken oder zu früh geborenen Kindern beim Übergang vom Krankenhaus in den Familienalltag zu Hause. Das multiprofessionelle Team von Leuchtturm e.V. hilft über die ersten organisatorischen Klippen hinweg. Dabei haben sie ein besonderes Augenmerk auf die pflegerischen, psychischen und medizinischen Herausforderungen, die Familien zu bewältigen haben.
Das „Kleine Kinder- und Familienzentrum“ in dem gerade fertiggestellten Neubaugebiet auf der Suurheid in Rissen bietet den frisch eingezogenen Familien und den Familien aus der benachbarten Folgeunterkunft für Geflüchtete Sieversstücken einen kleinen gemütlichen Treffpunkt und beste fachliche Beratung rund um das Leben mit Kindern.
Dass das „KiFaZ“ seinen Betrieb rechtzeitig zum Einzug der vielen Neu-Rissener aufnehmen konnte, verdankt sich auch der Unterstützung durch den „Hamburger Anker“.
Der Verein Von Anfang an bietet in Stadtteilen mit hoher sozialer Benachteiligung wie in Kirchdorf Süd eine bindungsfördernde Beratung für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren an. In intensiven Einzelgesprächen helfen die Beraterinnen Familien, die oft am Rande ihrer Belastbarkeit stehen, die Signale der Babys besser zu verstehen, Vertrauen in die eigene Intuition aufzubauen und durch tiefe Bindung das Urvertrauen der Kinder zu stärken.
Wenn wir diese jungen Eltern unterstützen, gewinnen am Ende wir alle, die ganze Stadt.
Dagmar Brandi, Gründerin der Babyambulanz „Von Anfang an“
Zweimal die Woche hält die Familienhebamme Cetin Sprechstunde in der Elternschule Mümmelmannsberg und schließt so die schmerzliche Lücke in der Hebammenversorgung des Quartiers – zumindest ein wenig.
Mit viel Zeit und Erfahrung klärt die Familienhebamme alle Fragen, die die Mütter bisher niemandem stellen konnten, lädt zum Besuch im angeschlossenen Babycafé und schaut bei Bedarf auch zu Hause bei Mutter und Kind vorbei.
Mit diesem Programm bietet das Mehrgenerationenhaus FLAKS in Altona-Nord jungen Müttern die Chance, zu familienfreundlichen Zeiten ihren ersten Schulabschluss nachzuholen und sich beruflich zu orientieren. Das Projekt aktiviert Mütter und bindet sie in ein beratendes Umfeld ein. Es stärkt die Möglichkeiten der jungen Frauen selbstständig für die Familie zu sorgen und ihre Kinder in der Schule besser begleiten zu können. Das Lernen in Gemeinschaft macht Spaß und das neue Selbstbewusstsein der Mütter kommt ganz wesentlich auch ihren Kindern zu Gute.
Das fehlende Kinderbett, unwürdige Wohnsituationen oder Schulden: Die Menschen, die sich an Familien in Not wenden, kommen zunächst oft mit ganz materiellen Sorgen in die Sprechstunde in Harburg. „Familien in Not“ kann bei kleineren Anschaffungen schnell helfen.
Zumeist aber verbergen sich sehr komplexe Probleme hinter diesen materiellen Nöten und hier fängt die eigentliche Arbeit der Berater:innen erst an: Zuhören, Mut machen, Probleme sortieren und Schritt für Schritt angehen, das ist das Herzstück von „Familien in Not“.
Bedarfsorientierte Gesundheitsversorgung für geflüchtete Familien, das leisten die Familienhebammen von „Adebar“ in den Unterkünften Holmbrook und August-Kirch-Straße. Mit ihren wöchentlichen Beratungsstunden für Schwangere und Mütter und mit Hausbesuchen bei den dort lebenden Familien sorgen sie dafür, dass Mutter und Kind wohlauf sind.
Gleichzeitig ermutigen sie die Frauen dazu, auch Angebote der Familienbildung außerhalb der Unterkunft zu besuchen. Mit der angeschlossenen Sozialberatung helfen sie zudem über viele Hürden in Sachen Aufenthaltsstatus, Transferleistungen und Krankenversicherung hinweg.