Formation NOW** ist ein soziales Netzwerk, in dem sich junge Menschen treffen, austauschen und gegenseitig empowern. Die Initiative wurde von Schwarzen Kulturschaffenden gegründet. Sie bietet jungen Menschen der BIPOC-Community – Black, Indigenous and People of Color – einen sicheren Rahmen, in dem sie sich über ihre Erfahrungen austauschen können, über Themen, die sie bewegen und mit denen andere nicht konfrontiert werden. In einer geschlossenen Runde konnten bis zu 15 junge Personen aus dem afrikanischen, südamerikanischen und kubanischen Raum zusammenkommen.
Die Dinner-Atmosphäre trug zum entspannten Austausch und zum Community-Building bei. Mit dem Formation NOW** Festival wurde ein sicherer, einladender Raum geschaffen, in dem sich alle wohl und willkommen gefühlt haben. Zudem bot das Festival viele kulturrelevante Programmpunkte.
„Dinner For Us“ hat mich sowohl auf mentaler, als auch kulinarischer Ebene gestärkt. Ein entspanntes und leckeres Abendessen mit Menschen zu genießen, sich auszutauschen und zu wachsen, war für mich eines der Highlights.“
Sidney Frenz
Behördengänge und Formulare sind für viele in Deutschland neu ankommende Menschen eine enorme Hürde. Hierbei unterstützen die ehrenamtlich Aktiven des Vereins An(ge)kommen in Deutschland e.V. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2018 von Freunden, die eine Fluchterfahrung nach und eine Ankommenserfahrung in Deutschland teilten. Aus erster Hand wissen sie, wie schwierig der Integrationsprozess und das Zurechtfinden in einem neuen Land sind. Einen Weg durch die Komplexität der Bürokratie und der Ämter mussten sie selbst finden.
So muss es aber nicht jedem und jeder Neuankommenden gehen. Nun geben die Vereinsmitglieder ihr Wissen gerne weiter und beraten in den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – oft in der Muttersprache der Neuankommenden. Sie unterstützen aber auch beim Ausfüllen von Formularen. Die Beratung erfolgt analog, per Telefon und digital via Zoom, WhatsApp und andere gängige Messengerdienste.
Geflüchtete Menschen in eine passende ehrenamtliche Tätigkeit zu vermitteln, kann Integration fördern. Ziel der Arbeit von MitMacher ist es, Menschen mit einer Fluchterfahrung, besonders die, die noch in Unterkünften leben, in ein ehrenamtliches Engagement zu bringen. Dadurch können sie ihre Selbstwirksamkeit fördern, neue wertvolle Kontakte außerhalb des eigenen Netzwerks knüpfen, ihre Deutschkenntnisse verbessern und die neue Heimat besser kennenlernen.
Wenn die ehrenamtliche Aufgabe gut zur geflüchteten Person passt, kann diese eine soziale Organisation mit ihrer motivierten Unterstützung bereichern. Das interkulturelle Team, das hinter der Organisation steht, versucht das MitMacher-Netzwerk zu vergrößern und mehr Geflüchtete vom Mehrwert des Ehrenamtes zu überzeugen. Um ihr Projekt sichtbarer und zugänglicher für die Zielgruppe zu machen, wurde ihre Homepage überarbeitet.
Das Erlernte anzuwenden und Erfolgserlebnisse zu haben, ist besonders wichtig für viele Geflüchtete, wenn es um das Erlernen der deutschen Sprache geht. Das Schreibtandem-Projekt stellt die Geschichten seiner Teilnehmenden in den Fokus und macht sie zu Autor:innen. Sie schreiben Artikel über ihre Lebensrealität, ihre Herkunftsländer, über Migration und Gesellschaft, ihre Probleme, Träume und Erfolge. Auf der Website des Kohero Magazins dürfen sie diese veröffentlichen.
Die 22 Tandems bestehen immer aus einer Person mit einer Flucht- oder Migrationsgeschichte und einer Person ohne, mit Deutsch als Muttersprache. Gemeinsam arbeiten sie redaktionell an Artikeln und feilen an guten Formulierungen. Dabei geht es nicht nur das Üben der Sprache. Die eigene Geschichte, persönliche Erfahrungen und Themen sollen sichtbar werden. Stolz lesen Einige ihre Artikel bei Lesungen vor – ein sehr emotionales und erfolgreiches Erlebnis für alle Anwesenden.
Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein gesundes Leben und eine wichtige Grundlage für konzentriertes Lernen. Ziel von „Plietsche Kinderküche“ ist es, Kindern und Jugendlichen aus einem benachteiligten Umfeld Spaß am Kochen sowie einen bewussteren Umgang mit dem Thema gesunde Ernährung zu vermitteln. Der gemeinnützige Verein SchlauFox e. V. unterstützt mit dem Projekt die Ernährungserziehung im schulischen Bereich. Hier wird gekocht, diskutiert, hinterfragt. Rezepte werden gelesen, Zutaten „be-griffen“, Gewürze erschnuppert. Es wird geschnippelt, gerührt und abgeschmeckt – und das alles gemeinsam in Teams.
Die einzelnen Kurseinheiten greifen unterschiedliche Schwerpunkte auf. Dazu gehört auch die Herstellung von Produkten. Wie kommt das Brot auf den Tisch? Was ist vitaminreich, gesund und lecker? Was kocht und isst man anderswo? Internationale Küche und kulturelle Vielfalt werden im Projekt unterstützt durch landesspezifische Rezepte. Auch die Einbeziehung der Eltern ist ein wichtiger Bestandteil. Am Kursende dürfen sie gemeinsam mit ihren Kindern kochen. Und vielleicht führen sie dies dann später auch gemeinsam zu Hause fort …
Gerade junge Menschen, die oft unbegleitet die Flucht bewältigt haben, leiden häufig unter den traumatischen Erfahrungen. Die meisten, der in Hamburg lebenden Geflüchteten kommen aus Afghanistan oder Syrien. Nach langen Fluchtwegen erleben sie in den Flüchtlingsunterkünften oft provisorische Versorgung, große Enge und einen Mangel an Aufmerksamkeit. Auch Kinder und Jugendliche, die mit der Familie gekommen sind, haben es hier schwer. First Contact e. V. will ihnen die Ankunft im neuen Alltag erleichtern und bietet ein regelmäßiges Fußballangebot an.
Der dynamische Mannschaftssport steht nicht nur für Bewegung und Kräftemessen, sondern auch für Zusammenspiel und Taktik. Über den sportlichen Effekt hinaus wird ein Gemeinschaftsgefühl gefördert, interkulturelle Konflikte können überbrückt und neue Kontakte und Freundschaften geschlossen werden. Mittlerweile gibt es eine Jungen- und eine Mädchengruppe, die wöchentlich vier Stunden zeitgleich trainieren. Die meisten Teilnehmenden sind 16 – 25 Jahre, aber auch jüngere nehmen am Training teil. Sozialberatung findet parallel zum Angebot statt, darum begleiten Eltern oft ihre Kinder.
In der Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg im Hamburger Osten spielt Naturerleben in vielen Familien kaum eine Rolle. Soziale und materielle Probleme bestimmen häufig das Alltagsleben der Familien und somit auch der Kinder. Im Sinne einer ganzheitlichen Förderung in diesem Stadtteil setzt das Projekt „Kleine Naturforscher Mümmelmannsberg“ der Elternschule Mümmelmannsberg hier einen Gegenpol. Mit einer erfahrenen Naturführerin können die Kinder die Natur in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld erkunden.
Dies kann einerseits zu einem entspannenden Ausgleich des stressbelasteten Alltags führen, anderseits auch ungenutzte Fähigkeiten aktivieren. Die Naturwahrnehmung schärft ihre Sinne, die Beantwortung ihrer Fragen zeigt ihnen, dass sie ernst genommen werden und das Erleben in der Gruppe fördert ihre sozialen Erfahrungen und Kompetenzen. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden die Naturerkundungen auch durch Ausflüge mit den Eltern ergänzt. So können diese einüben, selbst mit ihren Kindern in der Natur aktiv zu werden.
Den Orientierungssinn zu stärken und die Umwelt bewusst wahrzunehmen, das sind wichtige Schritte die Vor- und Grundschulkinder gehen.
Am besten fängt man damit vor der Haustür – also im eigenen Stadtteil – an. Das Projekt „Kleine Lebensraumexperten“ vom Naturschutzverband GÖP e. V. setzt genau hier an. Es begleitet Vorschulkinder in Wilhelmsburg und Grundschüler:innen der 1. Klasse am Mittleren Landweg. Gemeinsam entdecken diese so ihre nahe Umgebung, aber gleichzeitig auch die Natur im Jahreslauf. Bei den Ausflügen geht es vor allem darum, diese spielerisch zu erleben und zu erfahren. Die Kinder werden motiviert, die Umwelt mit all ihren Sinnen wahrzunehmen.
Auch das Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken sind dabei wichtig. Natürlich auch der Austausch mit der Gruppe, denn gemeinsam lässt sich meist mehr entdecken. Es entsteht ein Gefühl der Verbundenheit sowohl miteinander als auch mit der Natur. Und wer seine Umgebung kennt, der kann sich vor Ort auch sicherer bewegen und entwickelt einen guten Orientierungssinn. Nach einem Jahr wird man so zu einem „Kleinen Lebensraumexperten“.
Das Projekt baut auf dem auf, was die Kinder mitbringen und bezieht sie aktiv mit ein.
Angela Schapals, Projektleiterin
Jenfeld zählt zu den ärmsten Stadtteilen Hamburgs und ist gekennzeichnet durch eine hohe Arbeitslosigkeit. Eine Vereinsmitgliedschaft, ein Ausflug an Alster oder Elbe oder der Besuch einer Kulturveranstaltung sind für viele Familie eine Sache der Unmöglichkeit. Das Kulturprojekt „Kleine Kosmonauten“ ermöglicht jedes Jahr rund 50 Kindern der Grundschule Oppelner Straße die Zusammenarbeit mit Künstler:innen verschiedener Gattungen: Percussion, Malerei, Tanz und Theater.
Nach und nach lernen die Kleinen Kosmonauten, aus sich selbst heraus Bilder, Skulpturen, Choreografien oder Musikstücke zu entwickeln. Ausflüge zu spannenden Orten in Hamburg bieten zusätzliche Inspiration und fördern die Kreativität und Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Denn als Kosmonaut ist man mutig, top ausgebildet und hat den Überblick.
Digitale Information richtig zu filtern, einzuordnen und anzuwenden, fällt Kindern oft schwer. YouTube, Facebook, Instagram und Tiktok sind die Lebensrealitäten vieler Kinder und Jugendlicher. Im deutschen Netz gibt es dabei nur sehr wenige schwarze Vorbilder. „Kids Radio“ nimmt die jungen Film- und Audioproduzenten ernst und unterstützt insbesondere afro-deutsche Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren dabei, ihre Themen professionell in Form von Radiosendungen aufzubereiten.
In Workshops zu Interviewführung und Studiotechnik lernen sie von Profis aus der Medienwelt alle notwendigen Schritte, um eine Sendung vorzubereiten und umzusetzen. Ein zentrales Element sind die Interviews mit schwarzen Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben, die auch als Vorbilder fungieren.
Ich habe gelernt, wie man moderiert und sich richtig konzentriert und dass es auf eine Frage sehr vieleAntworten gibt.
Henry, 6. Klasse