Gerade Kinder aus sozial benachteiligten Milieus haben erschwerte Voraussetzungen, um den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Hier setzt das Projekt „Fußball trifft Kultur“ von LitCam gGmbH in 13 Städten in Deutschland an. Die langjährigen Erfahrungen der Projektleitenden bestätigen, dass Fußball das Interesse am Lernen vieler Kinder steigern kann. In Hamburg können Schüler:innen mit schulischen Defiziten in der 5. + 6. Klasse der Schule an der Glinde Au aus Billstedt am Projekt teilnehmen. An den Nachmittagsterminen werden eine Dreiviertelstunde Fußballtraining durch einen Jungtrainer vom FC St. Pauli mit einer Dreiviertelstunde Mathe und Spracherwerb durch einen erfahrenen Förderlehrer kombiniert.
Das fördert Fairplay, Teamfähigkeit, Ehrgeiz und vor allem Respekt, auch Sozialverhalten und Lernmotivation der Teilnehmenden werden erkennbar gestärkt. Und als Höhepunkt findet alljährlich das „Fußball trifft Kultur“-Abschlussturnier bei der Eintracht Frankfurt statt.
Mit dem FC St. Pauli haben wir einen tollen Partner für die Fußball trifft Kultur-Projekte in Hamburg.
Karin Plötz, Direktorin von LitCam gGmbH
Die Arbeit in Naturschutzgebieten ist vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene wichtig, um ihnen ein besseres Verständnis für Natur und Naturschutz zu vermitteln sowie selbstreflektiertes Handeln zu fördern.
Das Projekt der Gesellschaft für ökologische Planung e. V. (GÖP) bietet für Freiwillige verschiedene Möglichkeiten sich an Landschaftspflegemaßnahmen in Hamburger Naturschutzgebieten zu beteiligen. Dazu gehört nicht nur der Erhalt oder die Wiederherstellung von besonders wertvoller Natur und Landschaft, sondern auch der Schutz vor anthropogenen Eingriffen, wie unerlaubtes Entsorgen von Abfall in den Naturschutzgebieten.
Alle Einsätze enthalten umweltpädagogische Einheiten, sodass die Ehrenamtlichen Wissen über die jeweiligen Gebiete, über Flora und Fauna sowie die Maßnahmen mitnehmen. Es gibt Aktionstage für Schüler*innen und Jugendliche sowie öffentlich angekündigte Veranstaltungen als regionales Angebot. Außerdem ist ein internationales Jugendcamp geplant. In einer „Helfergruppe“ können sich Ehrenamtliche längerfristig engagieren.
Die Hochhaussiedlung Kirchdorf-Süd in Wilhelmsburg ist eigentlich von Grünflächen umgeben. Doch was hier wächst ist eher funktional. Von den Bewohner:innen wird diese immer gleiche Begrünung nicht so recht als Natur wahrgenommen. Hier setzt das Urban Gardening-Projekt „Let it grow!“ des BHH Sozialkontors an. In den Workshops suchen die Teilnehmenden gemeinsam Standorte für Grüninseln in der Nachbarschaft aus und entwickeln Gestaltungsideen. Vor allem der Anbau von Blumen und Gemüse steht dabei im Mittelpunkt. Blumen vermitteln einen Bezug zu den Jahreszeiten und frisches, selbst angebautes Gemüse kann die Essgewohnheiten verändern und zeigt, was regional und saisonal möglich ist.
Jeder Workshop entwickelt gemeinsam mit den Teilnehmenden die Entwürfe, Fragen und Wünsche im Quartier weiter und endet mit einem gemeinsamen leckeren Essen. Fotos vom „Werden und Wachsen“ – nicht nur der Natur, sondern auch der Gemeinschaft – werden im Schaufenster des Treffpunkts Kirchdorf-Süd am Marktplatz ausgestellt. Das Projekt ist ein offenes Gruppenangebot und richtet sich an alle interessierten Bewohner:innen des Stadtteils. Es strebt an, inklusiv, interkulturell und generationsübergreifend zu sein.
Formation NOW** ist ein soziales Netzwerk, in dem sich junge Menschen treffen, austauschen und gegenseitig empowern. Die Initiative wurde von Schwarzen Kulturschaffenden gegründet. Sie bietet jungen Menschen der BIPOC-Community – Black, Indigenous and People of Color – einen sicheren Rahmen, in dem sie sich über ihre Erfahrungen austauschen können, über Themen, die sie bewegen und mit denen andere nicht konfrontiert werden. In einer geschlossenen Runde konnten bis zu 15 junge Personen aus dem afrikanischen, südamerikanischen und kubanischen Raum zusammenkommen.
Die Dinner-Atmosphäre trug zum entspannten Austausch und zum Community-Building bei. Mit dem Formation NOW** Festival wurde ein sicherer, einladender Raum geschaffen, in dem sich alle wohl und willkommen gefühlt haben. Zudem bot das Festival viele kulturrelevante Programmpunkte.
„Dinner For Us“ hat mich sowohl auf mentaler, als auch kulinarischer Ebene gestärkt. Ein entspanntes und leckeres Abendessen mit Menschen zu genießen, sich auszutauschen und zu wachsen, war für mich eines der Highlights.“
Sidney Frenz
Behördengänge und Formulare sind für viele in Deutschland neu ankommende Menschen eine enorme Hürde. Hierbei unterstützen die ehrenamtlich Aktiven des Vereins An(ge)kommen in Deutschland e.V. Gegründet wurde der Verein im Jahr 2018 von Freunden, die eine Fluchterfahrung nach und eine Ankommenserfahrung in Deutschland teilten. Aus erster Hand wissen sie, wie schwierig der Integrationsprozess und das Zurechtfinden in einem neuen Land sind. Einen Weg durch die Komplexität der Bürokratie und der Ämter mussten sie selbst finden.
So muss es aber nicht jedem und jeder Neuankommenden gehen. Nun geben die Vereinsmitglieder ihr Wissen gerne weiter und beraten in den Bereichen Ausbildung, Studium und Beruf – oft in der Muttersprache der Neuankommenden. Sie unterstützen aber auch beim Ausfüllen von Formularen. Die Beratung erfolgt analog, per Telefon und digital via Zoom, WhatsApp und andere gängige Messengerdienste.
Geflüchtete Menschen in eine passende ehrenamtliche Tätigkeit zu vermitteln, kann Integration fördern. Ziel der Arbeit von MitMacher ist es, Menschen mit einer Fluchterfahrung, besonders die, die noch in Unterkünften leben, in ein ehrenamtliches Engagement zu bringen. Dadurch können sie ihre Selbstwirksamkeit fördern, neue wertvolle Kontakte außerhalb des eigenen Netzwerks knüpfen, ihre Deutschkenntnisse verbessern und die neue Heimat besser kennenlernen.
Wenn die ehrenamtliche Aufgabe gut zur geflüchteten Person passt, kann diese eine soziale Organisation mit ihrer motivierten Unterstützung bereichern. Das interkulturelle Team, das hinter der Organisation steht, versucht das MitMacher-Netzwerk zu vergrößern und mehr Geflüchtete vom Mehrwert des Ehrenamtes zu überzeugen. Um ihr Projekt sichtbarer und zugänglicher für die Zielgruppe zu machen, wurde ihre Homepage überarbeitet.
Das Erlernte anzuwenden und Erfolgserlebnisse zu haben, ist besonders wichtig für viele Geflüchtete, wenn es um das Erlernen der deutschen Sprache geht. Das Schreibtandem-Projekt stellt die Geschichten seiner Teilnehmenden in den Fokus und macht sie zu Autor:innen. Sie schreiben Artikel über ihre Lebensrealität, ihre Herkunftsländer, über Migration und Gesellschaft, ihre Probleme, Träume und Erfolge. Auf der Website des Kohero Magazins dürfen sie diese veröffentlichen.
Die 22 Tandems bestehen immer aus einer Person mit einer Flucht- oder Migrationsgeschichte und einer Person ohne, mit Deutsch als Muttersprache. Gemeinsam arbeiten sie redaktionell an Artikeln und feilen an guten Formulierungen. Dabei geht es nicht nur das Üben der Sprache. Die eigene Geschichte, persönliche Erfahrungen und Themen sollen sichtbar werden. Stolz lesen Einige ihre Artikel bei Lesungen vor – ein sehr emotionales und erfolgreiches Erlebnis für alle Anwesenden.
Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für ein gesundes Leben und eine wichtige Grundlage für konzentriertes Lernen. Ziel von „Plietsche Kinderküche“ ist es, Kindern und Jugendlichen aus einem benachteiligten Umfeld Spaß am Kochen sowie einen bewussteren Umgang mit dem Thema gesunde Ernährung zu vermitteln. Der gemeinnützige Verein SchlauFox e. V. unterstützt mit dem Projekt die Ernährungserziehung im schulischen Bereich. Hier wird gekocht, diskutiert, hinterfragt. Rezepte werden gelesen, Zutaten „be-griffen“, Gewürze erschnuppert. Es wird geschnippelt, gerührt und abgeschmeckt – und das alles gemeinsam in Teams.
Die einzelnen Kurseinheiten greifen unterschiedliche Schwerpunkte auf. Dazu gehört auch die Herstellung von Produkten. Wie kommt das Brot auf den Tisch? Was ist vitaminreich, gesund und lecker? Was kocht und isst man anderswo? Internationale Küche und kulturelle Vielfalt werden im Projekt unterstützt durch landesspezifische Rezepte. Auch die Einbeziehung der Eltern ist ein wichtiger Bestandteil. Am Kursende dürfen sie gemeinsam mit ihren Kindern kochen. Und vielleicht führen sie dies dann später auch gemeinsam zu Hause fort …
Gerade junge Menschen, die oft unbegleitet die Flucht bewältigt haben, leiden häufig unter den traumatischen Erfahrungen. Die meisten, der in Hamburg lebenden Geflüchteten kommen aus Afghanistan oder Syrien. Nach langen Fluchtwegen erleben sie in den Flüchtlingsunterkünften oft provisorische Versorgung, große Enge und einen Mangel an Aufmerksamkeit. Auch Kinder und Jugendliche, die mit der Familie gekommen sind, haben es hier schwer. First Contact e. V. will ihnen die Ankunft im neuen Alltag erleichtern und bietet ein regelmäßiges Fußballangebot an.
Der dynamische Mannschaftssport steht nicht nur für Bewegung und Kräftemessen, sondern auch für Zusammenspiel und Taktik. Über den sportlichen Effekt hinaus wird ein Gemeinschaftsgefühl gefördert, interkulturelle Konflikte können überbrückt und neue Kontakte und Freundschaften geschlossen werden. Mittlerweile gibt es eine Jungen- und eine Mädchengruppe, die wöchentlich vier Stunden zeitgleich trainieren. Die meisten Teilnehmenden sind 16 – 25 Jahre, aber auch jüngere nehmen am Training teil. Sozialberatung findet parallel zum Angebot statt, darum begleiten Eltern oft ihre Kinder.
In der Hochhaussiedlung Mümmelmannsberg im Hamburger Osten spielt Naturerleben in vielen Familien kaum eine Rolle. Soziale und materielle Probleme bestimmen häufig das Alltagsleben der Familien und somit auch der Kinder. Im Sinne einer ganzheitlichen Förderung in diesem Stadtteil setzt das Projekt „Kleine Naturforscher Mümmelmannsberg“ der Elternschule Mümmelmannsberg hier einen Gegenpol. Mit einer erfahrenen Naturführerin können die Kinder die Natur in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld erkunden.
Dies kann einerseits zu einem entspannenden Ausgleich des stressbelasteten Alltags führen, anderseits auch ungenutzte Fähigkeiten aktivieren. Die Naturwahrnehmung schärft ihre Sinne, die Beantwortung ihrer Fragen zeigt ihnen, dass sie ernst genommen werden und das Erleben in der Gruppe fördert ihre sozialen Erfahrungen und Kompetenzen. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden die Naturerkundungen auch durch Ausflüge mit den Eltern ergänzt. So können diese einüben, selbst mit ihren Kindern in der Natur aktiv zu werden.