Vorlesen kann doch jeder, der lesen gelernt hat – denkt man. Es gibt viele verschiedene Arten des Vorlesens und wir sprechen über das Vorlesen für Kinder, die wir zunächst nicht kennen, die in einer kleinen Gruppe um uns herum sitzen, die sich möglicherweise leicht ablenken lassen oder gar keine Erfahrung mit dem Vorlesen haben.
Die ganz persönliche Freude am Vorlesen und an den Geschichten ist enorm wichtig, denn nur dann können wir die Kinder in den Bann ziehen und ihnen die Erfahrung des intensiven Zuhörens ermöglichen.
Ebenso wichtig ist es, die Kinder dabei im Blick zu behalten und genug Pausen für Fragen nach Wörtern oder Zusammenhängen und Ideen einzubauen. Alle Kinder sind mit einem Sinn fürs Philosophieren ausgestattet. Dem sollte man Raum geben.
Das Lesenlernen beginnt mit dem Lesen von Bildern. Wir betrachten es als wichtige Aufgabe der Vorleser:innen mit den Kindern die Bilder verstehen zu lernen. Gerade die Bilder in Büchern, die sich nicht bewegen, helfen Kindern die Welt, und auch die Welt der bewegten Bilder, zu verstehen.
Sieben ehrenamtlichen Teamberater:innen im Projekt LeseZeit begleiten die rund 50 Vorleseteams in über 30 Kitas und Schulen. Ein Vorleseteam besteht zumeist aus vier Vorleser:innen. Die Teamberater:innen sind die direkten Ansprechpartner:innen und halten den Kontakt zur Kita- oder Schulleitung und zur LeseZeit-Projektleitung. Die Teamberater:innen organisieren zudem zweimal im Jahr Austauschtreffen, die zur gegenseitigen Beratung, Inspiration und Ermutigung dienen.
Die Projektleitung gibt, gemeinsam mit den Teamberater:innen, der LeseZeit den inhaltlichen und organisatorischen Rahmen, organisiert die notwendigen Einsteigerseminare, inspirierende Workshops zu Themen wie Kinderbücher, gekonntes Vorlesen, Stimme, Lieder und Verse, bietet Veranstaltungen zur Freude und gegenseitiger Vernetzung an und informiert auf Ehrenamtsmessen und in Netzwerken über das Projekt LeseZeit.
Die Angebote der LeseZeit, die sowohl von ehrenamtlichen als auch hauptamtlichen Mitarbeiter:innen umgesetzt werden, sollen ein kreativer Frei- und Schutzraum für junge Menschen sein. Kinderschutz und ein am Wohl der anvertrauten Kinder orientiertes Denken und Handeln sind zentrale Werte unserer Arbeit. Das vollständige Kinderschutzkonzept der LeseZeit finden Sie hier.
Wenn Sie Lust und Zeit haben Kindern im Alter zwischen 3 und 8 Jahren in einer Kita oder Schule vorzulesen, dann melden Sie sich bei uns. Einen Überblick über unsere Vorlesestandorte finden Sie auf der Karte – kurze Wege sind uns wichtig. Nutzen Sie unser Online-Formular.
Sie möchten sich in die Organisation des Projektes „LeseZeit“ einzubringen? Dann freuen wir uns über Ihre Unterstützung als Teamberater:in.
Wenn die Kleinen sich um ihre Vorleser:innen versammeln, dann ist es wieder soweit: Es ist LeseZeit. Rund 140 Ehrenamtliche besuchen jede Woche Kitas und Schulen, um Kindern zwischen drei und acht Jahren ihre Freude an Büchern weiterzugeben. Oft treffen sie auf Kinder, für die Deutsch ihre zweite oder sogar dritte Sprache ist, auf Kinder, die viel Zeit vor elektronischen Medien verbringen und denen zu Hause eher nicht vorgelesen wird. Dabei ist Vorlesen die Basis einer gelungenen Bildungsbiographie.
Doch die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU Studie) zeigt: In Hamburg können 14% der Viertklässler zwar lesen, aber nicht verstehen, was sie lesen. Deutschlandweit sind es fast 20%. Denn auch in unserer Stadt wachsen viele Kinder nahezu ohne Kontakt zu Büchern auf. Die Vorleser:innen versuchen diese Lücke zu schließen und Erfahrungen zu ermöglichen, die später kaum noch nachzuholen sind.
Die LeseZeit bietet Kindern die Möglichkeit, in die Welt der Phantasie zu tauchen und schärft dabei ihre Fähigkeit, konzentriert zuzuhören. Über das Lesen von Bildern entsteht mit der Zeit die Fähigkeit in Begriffen, also eher abstrakt, zu denken. Ein Zugang zu den Geschichten entsteht nicht nur durch Vorlesen, auch Bewegungs- und Sprachspiele, Malen und Basteln, Singen und Rollenspiel haben in der LeseZeit Raum.
Mit Wohlwollen, Geduld und Gelassenheit, mit der eigenen Freude am Lesen und am Gespräch mit Kindern gelingt es, die Leselust zu wecken und zugleich die Sprachfähigkeit zu fördern. Ganz nebenbei werden Kreativität und Selbstbewusstsein der Kinder sowie ein gutes Miteinander gestärkt. Eine Beziehung zueinander wird aufgebaut, was allen Freude bereitet.
Wunderbare Geschichten und Gedichte der „Elbautoren“, einem Netzwerk von über 40 erfolgreichen Hamburger Autorinnen und Autoren sind in diesem großen, wunderbar illustrierten Vorlesebuch versammelt. Wilde Abenteuer auf See oder lustige Geschichten vom Strand, spannende Unterwasserwelten oder knorrige Matrosen, mal turbulente und mal poetische Töne – diese Buch bietet allerbesten Vorlesespaß für die ganze Familie.
Projektleitung LeseZeit
Tel: +49 40 87 88 969-64
cornelia.heydt@buergerstiftung-hamburg.de
Was ist Mentoring? →
Mentee werden →
Mentor:in werden →
Teil des Yoldaş-Teams werden →
Kinderschutz bei Yoldaş →
Wie wir begleiten →
Mit Yoldaş setzen wir auf eine Förderung, die auf das Kind zugeschnitten ist. Mentoring findet seine Vorbilder in der amerikanischen Tradition, bei der ein älterer Mensch einen jüngeren im Alltag begleitet und ihm Aufmerksamkeit und Zeit schenkt. Die Mentor:innen unterstützen ihre Mentees in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, indem sie den Fokus auf die Stärken der Kinder legen. Und genauso individuell wie die Interessen und Stärken der Mentees und Mentor:innen sind, werden die Treffen der Tandems gestaltet.
Video: 5 Fragen an Mentor:innen. Ein Einblick in ein sehr persönliches Ehrenamt
Damit ein Tandem gut funktioniert, ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen – die Mentees, die Mentor:innen und die Familien der Kinder. Das „Yoldaş“-Projektteam besucht die interessierten Kinder und ihre Familie, lernt sie kennen und findet ihre Bedarfe heraus. Daraufhin macht das Team sich auf die Suche nach einer passenden Mentorin oder einem passenden Mentor. Die großen und kleinen Weggefährt:innen werden sorgfältig ausgewählt. Doch ob „die Chemie stimmt“, zeigt sich erst in den ersten Treffen. Nach einer Schnupperphase und einer symbolischen Vereinbarung zur Mentorschaft, kann es losgehen.
Ob beim Fahrradfahren um die Alster, Vogelhausbauen, Jonglierenlernen oder „Mensch ärgere Dich nicht“-Spielen – durch die Unternehmungen mit den Mentor:innen erweitert sich das Erfahrungswissen der Kinder. Sie sind stolz und gestärkt durch die Aufmerksamkeit, die ihnen entgegengebracht wird. Positive Impulse in den Bereichen Bildung oder der sozialen Kompetenzen werden so spielerisch und quasi „nebenbei“ initiiert.
Mentor:innen setzen an den Stärken der Mentees an, fördern so deren Persönlichkeitsentwicklung und geben spielerisch zukunftsweisende Bildungsimpulse. Vielfältige Unternehmungen unterstützen zudem die Verwurzelung mit der Heimatstadt Hamburg. Gleichzeitig erhalten die ehrenamtliche Weggefährt:innen Einblicke in Lebensweisen von Hamburger Familien mit türkischer Migrationsgeschichte, wie beispielsweise beim Zuckerfest oder bei gemeinsamen Mahlzeiten in der Familie. Das Ehrenamt als Weggefährt:in für ein Kind bietet eine sinnstiftende, verantwortungsvolle Aufgabe.
Melden Sie sich unverbindlich unter yoldas@buergerstiftung-hamburg.de an oder nutzen Sie unser Online-Formular.
Hinter einem starken Projekt steckt auch immer ein starkes Team. So auch bei uns: Mit den Ehrenamtlichen, die unser Yoldaş-Team bilden, hat das Projektteam eine starke Stütze. Von dem Aufbau eines Schulnetzwerks, über die Recherche für Tandemaktionen, bis hin zu den im Projekt ganz wichtigen Mentee- und Mentor:innen-Interviews unterstützt das Yoldaş-Team, wo es nur kann. Hierbei ist es uns als Projekt besonders wichtig, dass das Team nicht nur aus deutschsprachigen Hamburger Locals besteht, sondern ebenso auch aus türkischsprachigen Mitbürger:innen. Besonders im Hinblick auf die Kommunikation mit den Mentee-Familien ist dies oft eine große Hilfe.
Auch für das Yoldaş-Team suchen wir ehrenamtliche Unterstützer:innen. Ob nun deutsch- oder türkischsprachig, mit viel oder wenig Zeit, solange das Projekt Ihnen zusagt, finden wir sicherlich eine passende Aufgabe für Sie. Schreiben Sie uns an. Das Projektteam meldet sich zeitnah bei Ihnen, um offene Fragen zu klären und um mit Ihnen gemeinsam auf die Suche zu gehen, welche Möglichkeiten sich für Sie bei uns eröffnen. Wir freuen uns auf Sie!
Uns ist der Schutz der teilnehmenden Kinder im Projekt das höchste Gut. Aus diesem Grund haben wir ein auf unser Projekt angepasstes, individualisiertes Schutzkonzept erarbeitet und optimieren unsere Aufnahme- als auch Begleitungsprozesse hinsichtlich des Kinderschutzes dauerhaft weiter.
Eines unserer größten Qualitätsmerkmale ist die Erreichbarkeit des Projektteams, das die Tandems begleitet. So möchten wir unseren Mentee-Familien und unseren Mentor:innen ein sicheres Gefühl geben, dass sie bei Bedarf Unterstützung erhalten. Hierfür hat jedes Tandem eine feste Ansprechperson aus dem Projektteam.
Unsere Tandemaktionen sind ein großer und wichtiger Bestandteil des Projekts, um regelmäßigen persönlichen Kontakt zu unseren Tandems zu pflegen. Ob nun bei einem Besuch im Tollhafen, einem Ausflug an die Ost- oder Nordsee oder einem Graffiti- oder Tanzworkshop – wir bieten zahlreiche Aktionen an, an denen die Tandems kostenlos teilnehmen können, wenn sie möchten.
Unser Wunsch als Projekt ist es, unseren Mentees näherzubringen, dass vieles, was Spaß bringt, auch kostenlos sein kann. Dennoch fallen teilweise Fahrt- oder Eintrittskosten an; über das Jahr hinweg summiert sich somit einiges. Bei Bedarf erstatten wir die Fahrtkosten und bieten eine Aufwandsentschädigung von jährlich maximal 150 €.
Die wertvollsten Erfahrungen machen wir gemeinsam mit anderen Menschen. Besonders aufregend wird es, wenn diese Menschen eine andere Lebenswelt haben und uns so neue Blickwinkel verschaffen.
Auf dieser Idee basiert das Mentoringprojekt „Yoldaş“. „Yoldaş“ ist türkisch und bedeutet Weggefährt:in. In dem Projekt bringen wir Hamburger Kinder aus türkischsprachigen Familien (Mentees) mit ehrenamtlichen Erwachsenen (Mentor:innen) zusammen. Wir möchten dadurch die Chancengleichheit der Kinder verbessern und den interkulturellen Dialog fördern. Mentee und Mentor:in treffen sich alle ein bis zwei Wochen, sind gemeinsam aktiv, erkunden die Stadt, lesen Bücher, kochen, lernen etwas Neues. Die Mentorschaft ist zunächst auf ein Jahr angelegt, oft entstehen jedoch tiefe dauerhafte Freundschaften.
Co-Projektleitung „Yoldaş“
Co-Projektleitung „Yoldaş“
Unser News-Blog erzählt Geschichten aus dem Netzwerk, berichtet über Entwicklungen im [’You:sful]-Programm und informiert über Veranstaltungen, Materialien und Wettbewerbsausschreibungen. Wir freuen uns über Beiträge von Schüler:innen und Tipps aus dem Projektalltag.
Lernen-durch-Engagement-Projekte sind so unterschiedlich, wie die Kinder und Jugendlichen, die sie erfinden und so unterschiedlich, wie die Inhalte, die im Lernen-durch-Engagement-Unterricht behandelt werden.
z.B. indem ihr Essen an Obdachlose verteilt, einen Filmclub im Seniorenheim organisiert oder frisch zugewanderten Kindern bei den Hausaufgaben helft.
indem ihr z.B. gegen den Plastikmüll in eurer Schule kämpft, eine Kampagne gegen Rassismus organisiert oder in der Nachbarschaft für mehr bienenfreundliche Bepflanzung auf Balkonen werbt.
indem ihr z.B. ein Spatzenhotel baut, um den vom Aussterben bedrohten Spatz zu retten, für einen barrierefreien Schulweg kämpft oder Spenden für ein soziales Projekt sammelt.
indem ihr die Wasserqualität eines Sees messt, Podiumsdiskussionen veranstaltet, Umfragen organisiert. Wichtig ist: Veröffentlicht eure Ergebnisse.