Eine gute Beziehung von Anfang an →
Stimmt die Chemie zwischen Mentor:in und Mentee, werden sich das Projekt und die gesteckten Ziele, z.B. Verbesserung der Noten in einem Schulfach, am ehesten positiv entwickeln können. Eine gute Beziehung bildet dafür die Grundlage. Ob sie überhaupt entsteht, entscheidet sich häufig schon beim ersten Treffen: Hier stehen das Kennenlernen und der persönliche Kontakt im Mittelpunkt. Findet es digital statt, muss nicht nur eventuelle Schüchternheit der Beteiligten überwunden werden, sondern auch eine mögliche Distanz durch den Bildschirm. Mit gezielten Fragen und auf die Bedürfnisse von Mentee und Mentor:in abgestimmte Gesprächsangebote kann der oder die Koordinator:in in dieser Situation unterstützen und das Eis brechen, z.B. mit Fragen nach Hobbys oder zum gewünschten Schulfach des Mentees.
gibt es zahlen/statistiken zum Verhältnis von Mentoring digital vs. präsenz?
Wichtige Voraussetzungen für den Aufbau einer guten digitalen Beziehung sind aber auch eine reibungslos funktionierende Technik und dass Mentor:in und Mentee den Umgang damit beherrschen. Der oder die Koordinator:in sollte das bereits in der Vorbereitungsphase zur Sprache bringen und klären, welche konkreten Tools genutzt werden und ob Schulungen für einen sicheren Umgang etwa mit der Videocall-Software nötig sind.
Über emotionale Aspekte digitaler Beziehungen sollte die Koordination ebenfalls unbedingt schon im Vorfeld sprechen: Was kann mich in dem Treffen erwarten? Wie bleibt man zwischen Meetings in Kontakt? (z.B. über einen Messenger-Dienst) Wie kommuniziert man dabei Gefühle? (z.B. durch die Anwendung von Emojis)
Für eine einfühlsame Begleitung beim Start in eine digitale Beziehung können sich Koordinator:innen an folgenden Leitsätzen orientieren und diese auch ihren Teilnehmenden mitgeben:
Kommuniziere offen und ehrlich über deine Gedanken, Gefühle und Erwartungen. Nutze die verschiedenen digitalen Kommunikationsmittel wie Chat, (Video-)Anrufe und Messenger-Dienste, um regelmäßig in Kontakt zu bleiben und einander besser kennenzulernen.
Sei empathisch und einfühlsam gegenüber den Gefühlen und Bedürfnissen deines Gegenübers. Sei verständnisvoll und unterstützend in schwierigen Zeiten, auch wenn ihr euch nicht persönlich treffen könnt.
Baue Vertrauen auf: Halte deine Versprechen ein, sei verlässlich, respektiere eure Grenzen. Teile persönliche Geschichten und Erlebnisse nur, wenn du dich damit wohlfühlst.
Auch im digitalen Mentoring spielt das erste Treffen eine wesentliche Rolle für die spätere Mentoringbeziehung. Der oder die Koordinator:in kann dabei ganz aktiv unterstützten und es z.B. mit Spielen, Übungen und Themen mitgestalten. Diesen Input kann man schon im Rahmen der Vorbereitung an Mentor:in und Mentee weitergeben, auch als Element für eigene Treffen. Hier sind vier Ideen, die den Beziehungsaufbau fördern.
Jeder Teilnehmer wählt ein Emoji aus, das seine aktuelle Stimmung oder Persönlichkeit repräsentiert, und erklärt dann seine Wahl.
Jede:r zeigt dem anderen einen Gegenstand aus seinem Zimmer mit einer persönlichen Bedeutung und erklärt, warum dieser Gegenstand wichtig für ihn oder sie ist. Das bietet Einblicke in die Lebenswelt des anderen und fördert den Austausch von Geschichten.
Jede:r erstellt eine kurze Playlist mit Songs, die seine Persönlichkeit oder aktuelle Stimmung widerspiegeln, und teilt diese mit dem oder der anderen. Diese Übung ist gut, um mehr über den oder die andere zu erfahren, vor allem wenn man das erste Kennenlernen schon hinter sich hat.
Jede:r Teilnehmer:in erstellt eine virtuelle Postkarte, auf der er oder sie aktuelle Stimmung, Gedanken oder Erlebnisse festhält, und teilt sie mit dem oder der anderen.