Digitales Mentoring bietet viele Vorteile, insbesondere zeitliche und räumliche Flexibilität. Mentor:innen und Mentees können unabhängig vom Standort kommunizieren und haben weniger Fahrtzeiten. Das ist besonders in akademischen und beruflichen Kontexten nützlich. So können z.B. hochspezialisierte Mentor:innen oder Mentor:innen aus unterrepräsentierten Gruppen gefunden werden, die sonst schwer erreichbar wären. Ein Beispiel ist die Förderung von Mädchen und Frauen in MINT-Berufen, wo berufstätige Frauen als Mentorinnen agieren und gleichzeitig als Rollenmodelle dienen. In anderen Fällen kann der digitale Kontakt aber auch eine Abgrenzung zu den oft bewegenden Themen einer Patenschaft erleichtern z.B. im Umgang wenn Menschen mit Fluchterfahrung von dem Erlebten berichten.
Hybrides Mentoring bietet besonders im ländlichen Raum Chancen, da geografische Entfernungen oft groß sind. Ein hybrider Ansatz erhöht die Anzahl der Treffen durch die Kombination von digitalen und persönlichen Treffen. Dies kann die Reichweite des Projekts steigern und neue Zielgruppen erschließen. Es ist jedoch wichtig, dass beide Seiten sich mit digitalen Kommunikationsmitteln wohlfühlen. Eine gute Mischung aus Online- und Offline-Angeboten kann die Effektivität des Mentorings verbessern und gleichzeitig die Flexibilität erhöhen. Die gesamte Projektpräsentation sollte den hybriden Ansatz widerspiegeln, um eine konsistente und ansprechende Erfahrung zu gewährleisten.
Trotz der Vorteile gibt es Herausforderungen. Eine der größten ist die fehlende persönliche Interaktion. In klassischen Jugend-Mentoring-Programmen sind persönliche Treffen und der Einbezug anderer Personen sehr wichtig. Hier kann reines E-Mentoring oft nicht die gleiche Wirkung erzielen wie Offline-Mentoring.
Auch wenn die Technik an einigen Stellen neue Möglichkeit schafft, können an anderen Stellen dafür Barrieren entstehen. Nicht alle Mentor:innen und Mentees haben z.B. Zugang zu den notwendigen digitalen Technologien oder sind mit deren Nutzung vertraut. Dies kann die Effektivität des Mentorings beeinträchtigen und erfordert zusätzliche Schulungen und Ressourcen.
Digitalisierung im Mentoring bedeutet mehr als digitale oder hybride Treffen. Es geht auch darum, Projekte effizienter zu organisieren. Digitale Tools können helfen, die Arbeit zu strukturieren und die Abstimmung im Team zu erleichtern. Durch den Einsatz von Projektmanagement-Software, Kommunikationsplattformen und anderen digitalen Hilfsmitteln kann die Effizienz und Transparenz im Team gesteigert werden, was letztlich dem gesamten Mentoring-Projekt zugutekommt.
Unser Ziel ist es mit dieser Online-Publikation, praxisnahe Tipps rund um das Thema Projektmanagement in Patenschaftsprojekten sowie digitale und hybride Mentoringansätze zu bündeln. Durch kurze, gezielte Texte möchten wir einen Kontext bieten, um konkrete Hilfen, Tipps und weiterführende Literatur bereitzustellen. Dabei erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wollen Impulse setzen, die euch in der Praxis weiterhelfen.
Mit der Nutzung von codo für das interne Projektmanagement eines Mentoring-Projekts kann man den kompletten Patenschaftsprozess managen und dokumentieren. Damit werden die Daten an einem zentralen Ort gesammelt, und wertvolles Wissen geht nicht mehr verloren, wenn es z.B. einen Wechsel im Team gibt.
Ihr möchtet codo gern für euer Mentoringprojekt nutzen? Dann wendet euch an…
Die folgenden Punkte können dabei helfen, Menschen anzusprechen, die gerne digitale Tools nutzen. Viele davon sind allgemein für die Akquise relevant, insbesondere von jüngeren Menschen:
Diese Liste mag zunächst überwältigend erscheinen, aber ihr könnt euch auch für einzelne Punkte entscheiden und diese Stück für Stück bearbeiten. Jeder einzelne Schritt bringt euch näher an euer Ziel, denn jede Verbesserung macht euer Projekt attraktiver für digital-affine Menschen und hilft, eine breitere Zielgruppe zu erreichen. Lasst euch nicht entmutigen – schon eine kleine Veränderung kann einen großen Unterschied machen!
Ein-Ziel-Patenschaften sind besonders effektiv, denn Mentor:in und Mentee können sich dabei auf ein konkretes Ziel konzentrieren zum Beispiel Hausaufgaben erledigen, eine Bewerbung schreiben, Sprachkenntnisse verbessern. Damit ist auch der Rahmen für die gemeinsamen Gespräche festgelegt. Ein klar definiertes Ziel erleichtert nicht nur den Einstieg für beide Seiten, sondern fördert auch die Beziehung durch regelmäßigen Kontakt und die gemeinsame Motivation, das Ziel zu erreichen.
Ein digitaler Vorbereitungsworkshop hat viele Vorteile. Man kann von verschiedenen Orten aus teilnehmen und spart Reisezeit und -kosten. Es gibt aber auch Herausforderungen, wie technische Probleme oder die Schwierigkeit, eine persönliche Verbindung herzustellen. Deshalb sind gute Planung, zuverlässige Technik und interaktive Elemente wie Break-Out-Sessions und digitale Whiteboards wichtig. So kann ein digitaler Workshop genauso effektiv und spannend sein wie ein Präsenzworkshop.
Tipp: Wenn sich der Vorbereitungsworkshop für dein Projekt nicht vollständig digital organisieren lässt, kommt vielleicht eine hybride Lösung in Betracht: Der Informationsteil (Eckdaten zum Projekt, Informationen zu Versicherungen, Rahmenbedingungen der Tandems usw.) wird digital angeboten, in einem zweiten Präsenztermin geht es dann um das Rollenverständnis und die Interaktion zwischen Mentee und Mentor:in. Die Inhalte auf zwei kürzere Veranstaltungen anstatt einer langen zu verteilen kann sich positiv auf Aufmerksamkeit und Engagement der Teilnehmer:innen auswirken. Zudem ermöglicht diese Lösung eine flexiblere Zeitplanung und berücksichtigt unterschiedliche Bedürfnisse und Verfügbarkeiten der Teilnehmer:innen.
Zielgruppe: Mentor:innen
Anzahl: 5-15 Personen
Gesamtzeit: 2 Stunden
Pause: 10 Minuten
Mit der richtigen Herangehensweise und den passenden Tools wie in diesem Beispiel lässt sich ein informativer und interaktiver digitaler Workshop gestalten. Du kannst dieses Beispiel nutzen, um einen Ablaufplan für dein eigenes Projekt zu erstellen.
Wir haben hier die wichtigsten Fragen für Gespräche mit Mentor:innen gesammelt. Dieser Leitfaden soll helfen, eine Vergleichbarkeit der Antworten zwischen den verschiedenen Gesprächen zu erreichen. So kannst du die Antworten der Mentor:innen auch für eine Auswertung nutzen. Du musst dich nicht strikt an diese Vorlage halten, sondern kannst die Fragen auch frei in das Gespräch einbauen. Der/die Mentor:in sollte sich beim Gespräch wohlfühlen und nicht das Gefühl haben, eine Prüfung bestehen zu müssen.
Hinweis: Bevor du den Leitfaden benutzt, empfehlen wir, ihn an die Bedarfe deines Projekts anzupassen. Er soll als Orientierung dienen und Impulse für deine Arbeit geben.