BürgerStiftung Hamburg | Handlungsfeld „Gutes Aufwachsen fördern“

Kinder stark machen

Familien stärken

Kinder und Jugendliche brauchen in jeder Phase ihres Lebens Halt und Unterstützung, um mutig ihren eigenen Weg im Leben gehen zu können. Vor allem in den ersten Jahren ist das die zentrale Aufgabe der Eltern oder des erweiterten Familienkreises. Aber einige Familien sind so belastet, dass sie nicht gut für ihre Kinder sorgen können. Damit Eltern gute Eltern sein können, fördern wir früh und präventiv.

Persönlichkeit entwickeln

Nur Kinder und Jugendliche mit starken Persönlichkeiten können sich auch schlechteren Ausgangsbedingungen widersetzen. Es ist deshalb ein zentrales Anliegen unserer Arbeit, Selbstvertrauen zur stärken und Teilnehmer:innen dazu zu ermutigen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. In der Projektarbeit erleben sie oft zum ersten Mal, dass sie für die Gemeinschaft wertvoll sind und ihr Leben selbst gestalten können.

Zugänge schaffen

Teilhabe an Gesellschaft ist ein zentraler Faktor für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Kinder aus armen oder armutsgefährdeten Familien besuchen seltener eine Kita und trauen sich höhere Bildungsabschlüsse oft nicht zu. Die Benachteiligung wirkt sich auch auf die Freizeitgestaltung aus. Sie sind weniger in Vereinen aktiv, haben oft kleinere Freundeskreise und seltener Zugang zu kulturellen Angeboten.

Um dieser Mehrfachbenachteiligung entgegenzuwirken, fördern wir viele Projekte der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, die positive Erlebnisräume eröffnen – als Gegengewicht zum oft problembelasteten schulischen Alltag. Hier werden Freiräume geschaffen, in denen sich Kinder und Jugendliche ausprobieren, neue Freundschaften schließen, Talente entdecken und zeigen können.

Zahlen und Fakten

Statistikamt Nord: Berichtsjahr 2017

Jedes fünfte Kind in Hamburg ist von Armut betroffen. Je nach Stadtteil ist die Lage sehr unterschiedlich. Es gilt, die Quartiere in den Blick zu nehmen, in denen der Unterstützungsbedarf besonders groß ist.

IfBQ (2019/2020): Das Schuljahr in Zahlen, S. 45

Niedrige Schulabschlüsse bieten schlechtere Perspektiven für die Gestaltung der eigenen Zukunft. Jede:r zweite Hauptschüler:in in Deutschland gibt an, nicht zu wissen, was aus ihm oder ihr werden soll. Gerade diese Jugendlichen brauchen Möglichkeiten, ihre Talente zu entdecken und Erfolgserlebnisse, um Zukunftsmut zu entwickeln.

IfBQ | Behörde für Schule und Berufsbildung (2017): Regionaler Bildungsatlas 2018

Eine frühe Förderung von Kindern in staatlichen Einrichtungen legt eine wichtige Basis für den sicheren Umgang mit der deutschen Sprache. Es gilt, Familien aus bildungsfernen Communitys über staatliche Strukturen und Angebote zu informieren und sie zu ermutigen, ihre Kinder in die Kindertagesbetreuung zu schicken.

Stimmen aus den Projekten

Kirsten Haarman

Meine Intention war, durch Theater die kommunikativen Fähigkeiten meiner Schüler*innen zu steigern, aber dann ist viel mehr daraus geworden. Meine Schüler*innen haben durch Theater das Gefühl entwickelt: „Ich bin wertvoll.“

Lehrerin bei TUSCH (Theater und Schule)

©Kerstin Schomburg

Während meiner Schultätigkeit musste ich immer wieder feststellen, dass Kinder vor allem dann im Laufe der Schullaufbahn scheitern, wenn sie nicht oder schlecht lesen können, obwohl sie sonst durchaus lernfähig waren. Aus diesem Grunde halte ich es für so wichtig, Kinder an Bücher heranzuführen.

ehrenamtliche Vorleserin aus der LeseZeit

©Michael Taterka

Es ist total spannend so einen jungen Menschen heranwachsen
zu sehen und ich freue mich, dass mein Mentee
mir so tiefe Einblicke in sein Leben gibt. Auch die Familie
hat mich von Anfang an sehr herzlich aufgenommen.

Mentorin aus dem Mentorprojekt Yoldaş